RESI

River Ecosystem Service Index

Krumme Spree. | Foto: Martin Pusch

Das Projekt RESI erfasst, bewertet und visualisiert die derzeitigen und möglichen Leistungen von Fluss- und Auenökosystemen für die menschliche Gesellschaft und stellt die Wechselwirkungen der verschiedenen Nutzungen dar, um intersektoral optimierte Bewirtschaftungsweisen und Synergien beispielsweise zwischen Wasserwirtschaft, Erholung und Naturschutz aufzuzeigen.

Die Wupper. | Foto: A. Kaiser

Die Wupper. | Foto: A. Kaiser

Flüsse und die sie begleitenden Auenlandschaften erscheinen nicht erst seit den Hochwässern an Donau und Elbe im Sommer 2013 immer öfter in den Medien im Zusammenhang mit Hochwasservorsorge und Niedrigwasserphasen, aber auch wegen des steigenden Interesses an Bade-, Wasser- und Fahrradtourismus entlang der Flüsse. Schon seit Jahrhunderten zählen Flusslandschaften zu den am intensivsten genutzten Landesteilen, die jedoch infolge des Klimawandels, demographischen Wandels sowie des Strukturwandels in der Landwirtschaft in zunehmendem Maß grundlegende Regulationsfunktionen übernehmen müssen. Daher kollidieren derzeit an deutschen Flüssen vielerorts Nutzungsansprüche vonseiten der Schifffahrt, Wasserkraftnutzung, Hochwasserschutz, Naturschutz, Erholung und Tourismus, Stadtentwicklung sowie Land- und Forstwirtschaft. Wie können diese Konfliktlagen in Nutzungskonflikte in effizienter, nachvollziehbarer und zukunftssicherer Weise entschärft werden?

Erfahrungen aus der der Praxis der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes zeigen, dass ein Ausgleich der verschiedenen Interessen erleichtert wird, wenn die von den betroffenen Gesellschaftssektoren jeweils genutzten Ökosystemleistungen bekannt sind. Daher entwickelt das Projekt RESI ein Instrument zur Erfassung der an fünf exemplarischen Gewässerabschnitten in Deutschland dargebotenen und aktuell genutzten Ökosystemleistungen und ihrer Interaktionen, in Form eines integrativen und leicht visualisierbaren River Ecosystem Service Index (RESI).

Der RESI stellt damit eine innovative und sektorenübergreifende Kommunikations- und Entscheidungsplattform dar, die eine interdisziplinäre ökologisch-ökonomische Bewertung von Entwicklungsszenarien ermöglicht. Durch die Ableitung von Optimierungsstrategien werden wichtige ergänzende Entscheidungsgrundlagen für die Praxis der Bewirtschaftung von Flusskorridoren bereitgestellt.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der RESI-Website.

Steckbrief

Laufzeit

01.06.2015
31.05.2018
Abteilung(en)
(Abt. 1) Ökohydrologie und Biogeochemie
(Abt. 2) Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme
Programmbereiche
Aquatische Ökosystemleistungen und Nachhaltigkeit
Projektteam am IGB
Projektleiter
Projektkoordination
Themenbereiche
Finanzierung

Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie durch Eigenleistungen einiger Partner zusätzlich finanziert. Die Projektträgerschaft liegt bei Projektträger Jülich (PtJ), BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasser-Ressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)“ im BMBF-Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA).      

Projektpartner

Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ), Department Naturschutzforschung, Leipzig

Karlsruher Institut für Technologie (KIT), WWF-Aueninstitut Rastatt

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KUEI), Aueninstitut Neuburg

Leibniz-Universität Hannover (LUH), Institut für Umweltplanung

Technische Universität Berlin (TUB), Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung (ILAUP), Fachgebiet Landschaftsökonomie

Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Koblenz

biota – Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH, Bützow

DHI-WASY GmbH, Berlin

entera - Umweltplanung & IT GbR, Hannover

ÖKON Gesellschaft für Landschaftsökologie, Gewässerbiologie und Umweltplanung mbH, Kallmünz

Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bonn

Umweltbundesamt (UBA), Dessau-Roßlau

Ansprechpersonen

Martin Pusch

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Funktionelle Ökologie und Management von Flüssen und Seeufern

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