Profil

Unsere Mission: Forschen für die Zukunft unserer Gewässer
Das IGB ist das größte deutsche und eines der international führenden Forschungszentren für Binnengewässer. Es ist auch eine der ältesten Einrichtungen auf diesem Gebiet. Die Wurzeln der Vorgängerinstitutionen lassen sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Heute deckt die Wissenschaft am IGB ein breites Spektrum an Disziplinen ab: von der Hydrologie, Physik, Geographie, Ökologie und Evolutionsbiologie bis zur Sozioökologie, von der Molekularbiologie bis zur Untersuchung ganzer Ökosysteme samt deren Einzugsgebieten und von der mikrobiellen Ökologie bis zum Fischverhalten.

Unsere Erkenntnisse und Methoden bieten eine hervorragende Grundlage für die Ausbildung junger Forschender und für einen offenen Wissensaustausch mit der Gesellschaft. Damit leisten wir einen Beitrag zur Bewältigung ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen, wie etwa die Anpassung an den globalen Wandel, den Erhalt der aquatischen Biodiversität und die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung von Binnengewässern. Das IGB ist ein Institut des Forschungsverbundes Berlin e. V. und der Leibniz-Gemeinschaft. Es arbeitet eng mit zahlreichen nationalen und internationalen Universitäten und anderen Partnern in Wissenschaft und Gesellschaft zusammen.

© Solvin Zankl

Gewässer beherbergen eine faszinierende Vielfalt an Organismen und erbringen wichtige Ökosystemleistungen für unsere Gesellschaft. Doch Flüsse, Seen, Feuchtgebiete und Kleingewässer  gehören heute zu den Ökosystemen, die am stärksten von menschlich verursachten Umweltveränderungen wie Klimaerwärmung, Urbanisierung, Verbau, Verschmutzung und Überdüngung betroffen sind. Um Gewässer besser zu schützen und nachhaltiger zu nutzen, braucht es evidenzbasiertes Wissen über die Dynamik und Funktionsweise dieser Systeme und ihrer aquatischen Lebewesen.

„Forschen für die Zukunft unserer Gewässer“ ist deshalb unser Leitspruch. Wir möchten die grundlegenden Prozesse verstehen, die unsere Gewässer und ihre Lebensgemeinschaften prägen und berücksichtigen dabei auch den regionalen und den gesamtgesellschaftlichen Kontext, in den diese eingebettet sind. Welchen ökologischen und evolutionären Veränderungen unterliegen aquatische Lebewesen? Was sind die Triebkräfte und Folgen einer veränderten und schwindenden biologischen Vielfalt? Wie können wir die von Gewässern erbrachten Ökosystemleistungen absichern, einschließlich Trinkwasserversorgung, natürlichem Hochwasserschutz, Fischereiressourcen oder positiven Effekten auf die menschliche Gesundheit? Und welche Rolle können naturbasierte Lösungen dabei spielen? Auf diese Fragen wollen wir Antworten finden. Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse helfen bei der Vorhersage, wie sich diese Systeme infolge des globalen Wandels verändern werden und welche Mechanismen ihre Widerstandsfähigkeit erhöhen. So können wir ökologisch fundierte Konzepte entwerfen, um Süßwasserressourcen und Gewässerökosysteme nachhaltiger zu bewirtschaften, zu erhalten und wiederherzustellen.

Diverse Teams

Von den Ökosystemen, die wir erforschen, wissen wir, dass Vielfalt deren langfristige Entwicklung und Widerstandsfähigkeit verbessert. Forschungsteams, in denen Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven zusammenarbeiten, sind kreativer und produktiver. Deshalb setzen wir uns für ein einladendes, vielfältiges und integratives Arbeitsumfeld ein, das es Forschenden und anderen Mitarbeitenden ermöglicht, ungeachtet ihrer Herkunft und Identität konstruktiv und konfliktfrei zusammenzuarbeiten. Dazu gehört für uns eine Organisationskultur, die von gegenseitigem Respekt und Unterstützung für alle geprägt ist.

Integrierte Forschung

Kern unserer Forschungsphilosophie ist die Verbindung von wissenschaftlicher Exzellenz mit gesellschaftlicher Relevanz und Wirkungsorientierung. Anders gesagt: Wir verknüpfen international führende Grundlagenforschung mit angewandter Forschung zu Ökosystemleistungen, zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Binnengewässern. Wir vertiefen unsere disziplinären Kompetenzen und fördern zugleich die interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Instituts sowie mit externen Partnern und Netzwerken. Wir nutzen modernste Methoden und entwickeln sie weiter und tragen so zu Innovationen in der Forschung bei. Unser integrativer und dynamischer Ansatz erlaubt es uns, Forschungsfragen und Impulse aus Wissenschaft und Gesellschaft aufzugreifen und nationale, europäische und globale Forschungsentwicklungen voranzutreiben.  

Einen Überblick über unsere Struktur erhalten Sie hier >

Und unsere Programmbereiche stellen wir Ihnen hier vor >

Exzellente Infrastruktur

Das IGB unterhält einzigartige Forschungsplattformen. Dazu gehören Großforschungsanlagen wie das IGB-Seelabor im Stechlinsee oder das River Lab im Fluss Tagliamento. Unsere Feldforschung findet außerdem am Arendsee statt, wo wir in einer Unterwasser-Expositionsanlage die biogeochemische Kopplung zwischen Sediment und Wasser untersuchen. Ein Experimentierfeld im Westhavelland nutzen wir, um die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf gekoppelte aquatisch-terrestrische Ökosysteme zu analysieren. Und mit einer 3D-Telemetrieanlage im Döllnsee können wir Fischbewegungsmuster unter realen Feldbedingungen erfassen. Den Landschaftswasserhaushalt untersuchen wir in einem ökohydrologischen Feldobservatorium unweit von Berlin. An drei Messstationen beobachten wir Gewässer über sehr lange Zeiträume, um langfristige Entwicklungen zu erkennen und zu verstehen. Die Infrastruktur am IGB umfasst zudem Einrichtungen für die Haltung von Fischen und wirbellosen Süßwasserlebewesen sowie moderne Biogeochemie-, Isotopen-, mikrobielle und molekulare Labore.

Wir bringen unterschiedlichste Methoden und Modelle zum Einsatz und entwickeln sie weiter, etwa in der Fernerkundung und Sensorik, in der Entwicklung von 3D-Druck-gestützten Probennehmern und in der KI-gestützten Bildanalyse. All diese Expertisen und Infrastrukturen bündeln wir in Kompetenz- und Technologieplattformen (CTP). Genau wie unsere umfangreichen Datenbestände sind die CTP in internationale Programme integriert, unterstützen Nutzende aus Forschung und Praxis und bilden somit einen Anknüpfungspunkt für Kooperationen.

Alle Kompetenz- und Technologieplattformen auf einem Blick finden Sie hier >

Engagierte Ausbildung

Das IGB ist ein vielfältiger und inspirierender Ort für Forschung und Lehre. Wir bilden zukünftige Generationen von Gewässerforschenden aus, die in der Lage sind, Lösungen für einen nachhaltigeren Umgang mit unserer Umwelt zu entwickeln und umzusetzen. Über unsere gemeinsamen Professuren sind wir eng mit den Universitäten in Berlin und Brandenburg vernetzt und engagieren uns in der Lehre. Außerdem geben wir unser Wissen im Rahmen des IGB-Doktorandenprogramms und in unseren Graduiertenschulen an den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter. So bilden wir Fachkräfte für die Wissenschaft, für Behörden, Verbände und die Privatwirtschaft aus. In unserer IGB Academy und in anderen Workshops schulen wir gesellschaftliche Akteur*innen in Fragen des Gewässermanagements.

Offener Wissensaustausch

Exzellente Wissenschaft ist der Schlüssel zum Verständnis grundlegender Prinzipien und Prozesse, aber auch entscheidend für die Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen. Dazu gehören Anstrengungen gegen den Klimawandel und die Anpassung an ihn, der Erhalt der aquatischen biologischen Vielfalt oder nachhaltige Nutzung von Auen und Gewässern. Unsere Forschungsergebnisse leisten einen Beitrag zu evidenzbasierten Maßnahmen für den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Bewirtschaftung von Binnengewässern. Im offenen Austausch mit unseren Partnern aus Wissenschaft, Politik, Behörden, Verbänden, Praxis und Zivilgesellschaft entwickeln wir Konzepte und Handlungsoptionen für drängende Umweltfragen und unterstützen Entscheidungsprozesse auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.

Informationen, Materialien, Fachleute und Hintergründe zu unseren Themen finden Sie hier >

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