Umweltwandel

Seen und Flüsse reagieren besonders sensibel auf Klima- und Umweltveränderungen. Damit bilden sie Frühwarnsysteme für den globalen ökologischen Wandel. Unsere Langzeitprogramme am Stechlin- und Müggelsee sowie an der Spree dokumentieren die Folgen dieses Wandels. Mittels der seit Jahrzehnten aufgenommenen Daten stellen wir Prognosen auf, wie sich Gewässer unter bestimmten Szenarien entwickeln. Im Seelabor, unserer weltweit einzigartigen Versuchsanlage im Stechlinsee, simulieren wir, wie sich wandelnde Umweltbedingungen (z.B. extreme Wetterereignisse oder die zunehmende künstliche Beleuchtung) auf Seen und Gewässerorganismen auswirken. Umgekehrt beeinflussen auch Gewässer selbst den Klimawandel. Sie können große Mengen an Treibhausgasen wie Methan und Kohlendioxid speichern oder freisetzen. Wir untersuchen, welche Bedingungen diese Prozesse beeinflussen und welche Rolle Flüsse, Seen und Feuchtgebiete im globalen Kohlenstoffkreislauf spielen.

Publikationen zum Thema

März 2024
Nature Climate Change. - XX(2024), XX-XX

Flexible foraging behaviour increases predator vulnerability to climate change

Benoit Gauzens; Benjamin Rosenbaum; Gregor Kalinkat; Thomas Boy; Malte Jochum; Susanne Kortsch; Eoin J. O’Gorman; Ulrich Brose

Anhand historischer empirischer Daten u. Modellsimulationen erforschten die Autor*innen wie größenspezifisches, an wärmere Bedingungen angepasstes Jagdverhalten mariner Fischarten die Stabilität ihrer Populationen beeinflusst. Die untersuchten Fischarten fressen unter wärmeren Bedingungen eher energetisch ungünstige kleinere, aber häufigere Beutetiere, was langfristig die Bestände bedrohen kann.

Platzhalter Publikations-Cover
Februar 2023
PLOS water. - 1(2022)10, e0000051

Worldwide moderate-resolution mapping of lake surface chl-a reveals variable responses to global change (1997–2020)

Benjamin M. Kraemer; Karan Kakouei; Catalina Munteanu; Michael W. Thayne; Rita Adrian

Ob ein See blau oder grün erscheint, hängt auch mit dem Chlorophyll-a Gehalt zusammen. Forschende unter Leitung des IGB haben anhand von Satellitendaten Rückschlüsse auf die Konzentrationen des grünen Farbstoffs gezogen, der von Algen gebildet wird.

November 2022
Nature Communications. - 13(2022), Art. 4974

Towards critical white ice conditions in lakes under global warming

Gesa A. Weyhenmeyer ... Hans-Peter Grossart ...

Die Qualität des Seeeises ist von größter Bedeutung für die Eissicherheit und die Ökologie eines Sees unter Eis. Die Forschenden haben 2020/2021 in einem der wärmsten Winter seit 1880 in der gesamten nördlichen Hemisphäre eine koordinierte Probenahmekampagne zur Qualität des Seeeises durchgeführt und konnten zeigen, dass das Seeeis in diesem Zeitraum vor allem aus instabilem weißem Eis bestand. 

Juli 2022
Trends in Ecology and Evolution. - 37(2022)3, 197-202

The era of reference genomes in conservation genomics

Giulio Formenti; Kathrin Theissinger; Carlos Fernandes; Iliana Bista; Aureliano Bombarely ... Michael T. Monaghan

Der European Reference Genome Atlas (ERGA) ist eine wissenschaftliche Antwort auf die Bedrohungen der Biodiversität, mit dem Ziel, Referenzgenome eukaryotischer Arten im gesamten Baum des Lebens zu etablieren. ERGA-Referenzgenome werden bedrohte, endemische u. Keystone-Arten, Schädlinge u. Arten umfassen, die für die Landwirtschaft, die Fischerei u. die Funktion von Ökosystemen wichtig sind.

 

April 2022
Limnology and Oceanography. - 67(2022)S1, S101-S120

Antecedent lake conditions shape resistance and resilience of a shallow lake ecosystem following extreme wind storms

Michael W. Thayne; Benjamin M. Kraemer; Jorrit P. Mesman; Bastiaan W. Ibelings; Rita Adrian

Das Hauptziel war die Entwicklung einer systematischen, standardisierten und quantitativen Methodik, die eine Synthese von Resistenz und Resilienz von Seen auf extreme Stürme ermöglicht. Die Resistenz und Resilienz hingen sehr stark von den Bedingungen im See (Algenbiomasse, thermische Struktur) ab und eine höhere Sturmintensität und -dauer verringerte die Resistenz und Resilienz des Sees.

Projekte zum Thema

Ansprechpersonen
Werner Kloas
Abteilung(en)
(Abt. 4) Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur
Beginn
03/2019
Ende
02/2024
Themenbereiche

Downloads zum Thema

Expert*innen zum Thema

Stella A. Berger

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Phytoplanktonökologie

Mark Gessner

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Ökosystemprozesse

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