Wasser- und Stoffkreisläufe
Flüsse, Seen und Feuchtgebiete vernetzen das Land mit dem Meer, stehen in Kontakt mit dem Grundwasser und regulieren den globalen Nährstoff- und Kohlenstoffhaushalt. Auch ihre Sedimente sind hoch aktive Zonen, die dem Oberflächenwasser Nähr- und Schadstoffe entziehen können. Wir erforschen die komplexen physikalischen, hydrologischen, biologischen und chemischen Prozesse und Wechselwirkungen. Dieses Wissen nutzen wir, um Konzepte für ein nachhaltiges Gewässermanagement und die Verbesserung der Gewässerqualität zu entwickeln. Wir beschäftigen uns beispielsweise mit der Wiedervernässung von Mooren, den Wechselwirkungen von Grund- und Oberflächenwasser, der Bedeutung von Uferzonen und mit dem Stoffumsatz in Sedimenten.
Meldungen zum Thema
Publikationen zum Thema
Using stable water isotopes to understand ecohydrological partitioning under contrasting land uses in a drought-sensitive rural, lowland catchment
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit von Langzeitbeobachtungen der jüngsten adaptiven Landnutzungsänderungen und der dürreempfindlichen Vegetation. Dies hilft dabei unser Verständnis zu verbessern und dürreresistente Landbewirtschaftungsstrategien zu entwickeln, die zeitliche Verzögerungen bei den Auswirkungen und Nicht-Stationarität berücksichtigen.
Dynamics in impervious urban and non-urban areas and their effects on run-off, nutrient emissions, and macroinvertebrate communities
Rund 20 % der neu versiegelten Flächen liegen nicht in urbanen, sondern in ländlichen Gebieten, wie diese Studie zeigt. Bei Berechnungen der Nährstoffeinträge in Gewässer werden diese Neuversiegelungen in ländlichen Gebieten bislang nicht berücksichtigt, denn diese basieren auf Landnutzungskarten und betrachten urbane Räume. Damit wird die Gesamtbelastung mit Nährstoffen systematisch unterschätzt.
The role of boundary mixing for diapycnal oxygen fluxes in a stratified marine system
In dieser Studie wurde der Sauerstofffluss durch die Halokline mit hochaufgelösten Sauerstoff- und Temperaturprofilen zu verschiedenen Jahreszeiten gemessen. Dies zeigte eine starke Saisonalität mit den höchsten Werten im Herbst. Die flachen Regionen in Küstennähe waren für mehr als 80% der Sauerstoffflüsse verantwortlich.
Formation of vivianite in digested sludge and its controlling factors in municipal wastewater treatment
Phosphor kann in der kommunalen Abwasserbehandlung aus Vivianit zurückgewonnen werden. In 16 Kläranlagen wurden die Einflussfaktoren dafür ermittelt. Die Vivianitbildung nahm mit höherem Eisen- und niedrigerem Schwefelgehalt zu. Offenbar fördert die Verwendung schwefelfreier Fällungsmittel die Vivianitbildung. Die Erkenntnisse haben auch große Bedeutung für die Forschung an aquatischen Sedimenten.

Spatial and temporal dynamics of water isotopes in the riverine-marine mixing zone along the German Baltic Sea coast
Forschende untersuchten die räumliche und zeitliche Variabilität von Wasserisotopen in der Schlei sowie in den Bodden entlang der Ostseeküste. Die Daten tragen zum besseren Verständnis der hydrologischen Prozesse bei und liefern eine Basis für weitere IGB-Studien, etwa zur Migration von Fischen oder zu biochemischen Prozessen von Makrophyten.