Verhaltensbiologie und Schwarmintelligenz
Fischschwärme vollbringen oft Leistungen, die dem einzelnen Tier nicht möglich sind. Im Schwarm finden seine Mitglieder einfacher Nahrung, erkennen Feinde schneller oder können sich erfolgreicher fortpflanzen. Auch beim Menschen fallen kollektiv getroffene Entscheidungen oft besser aus als Entscheidungen von Einzelkämpfern. Soziale Netzwerke und kollektive Entscheidungsprozesse sind deshalb nicht nur für die Ökologie, sondern auch für das Entscheidungsmanagement in Politik, Medizin oder Wirtschaft interessant. In diesen Systemen spielen Prinzipien wie Wettbewerb, Organisation, Kooperation und Ressourcenmanagement eine bedeutende Rolle. Am IGB erforschen wir deshalb, wie sich Entscheidungsprozesse verbessern lassen. Aus dem Schwarmverhalten von Fischen leiten wir beispielsweise Modelle für die Dynamik und Organisation von Menschengruppen ab.
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Parasite infection disrupts escape behaviours in fish shoals
Die Autor*innen zeigen, dass Dreistachlige Stichlinge, die mit dem Bandwurm Schistocephalus solidus infiziert sind, die Übertragung von Fluchtreaktionen in einem Schwarm stören können u. so ihr eigenes, sowie das Prädationsrisiko ihrer nicht infizierten Schwarmmitglieder erhöhen. Die Studie deckt eine potenziell weitreichende Fitness-Folge der Gruppenbildung mit infizierten Individuen auf.