Nutzung und Management

Gewässer werden vielfältig genutzt: Sie dienen der Trinkwasserversorgung, als Wirtschaftswege oder für Freizeitaktivitäten. All diese Funktionen, auch Ökosystemleistungen genannt, können nur sichergestellt werden, wenn sich Flüsse und Seen in einem guten ökologischen Zustand befinden. Dies fordert seit 2002 auch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Doch Wasser ist in vielen Regionen der Erde ein knappes Gut. Der steigende Nutzungsdruck durch Bergbau, Industrie, Wasserkraftgewinnung und Landwirtschaft beeinträchtigt die Wasserqualität und die Durchgängigkeit der Gewässer. Am IGB entwickeln wir Konzepte für eine zukunftsweisende Bewirtschaftung der Gewässerressourcen zum Wohl von Mensch und Natur. Wir untersuchen, wie sich anthropogene Einflüsse auf Gewässer auswirken und wie Seen, Fließgewässer und Feuchtgebiete nachhaltig genutzt und effizient revitalisiert werden können.

Publikationen zum Thema

Juli 2023
Nature Sustainability. - 6(2023), 578–586

Impact of the Russia–Ukraine armed conflict on water resources and water infrastructure

Oleksandra Shumilova; Klement Tockner; Alexander Sukhodolov; Valentyn Khilchevskyi; Luc De Meester; Sergiy Stepanenko; Ganna Trokhymenko; Juan Antonio Hernández-Agüero; Peter Gleick

Der andauernde Krieg in der Ukraine hat auch vielfältige Auswirkungen auf den Wassersektor des Landes. Neben den verheerenden direkten Kriegsfolgen hat die Zerstörung der Wasserinfrastruktur auch sehr langfristige Folgen und Risiken für die Bevölkerung, die Umwelt und die weltweite Ernährungssicherheit.

Juli 2023
Frontiers in Ecology and the Environment. - 21(2023)7, S. 333-340

Transience of public attention in conservation science

Ivan Jarić; Ricardo A Correia; Marino Bonaiuto; Barry W Brook; Franck Courchamp; Josh A Firth; Kevin J Gaston; Tina Heger; Jonathan M Jeschke; Richard J Ladle; Yves Meinard; David L Roberts; Kate Sherren; Masashi Soga; Andrea Soriano-Redondo; Diogo Veríssimo; Uri Roll

Der Artikel befasst sich mit dem Konzept der Vergänglichkeit von Aufmerksamkeit mit Fokus auf den Naturschutz, erörtert die wichtigsten Mechanismen u. gibt einen Überblick über Naturschutzthemen, für die dieses Phänomen relevant ist. Die Vergänglichkeit der Aufmerksamkeit lässt nur ein kurzes Zeitfenster, um die Öffentlichkeit zu fokussieren u. Unterstützung für den Naturschutz zu mobilisieren.

Mai 2023
Journal of Environmental Management. - 325(2023), Art. 116442

Short-term effects of macrophyte removal on aquatic biodiversity in rivers and lakes

Benjamin Misteli; Alexandrine Pannard; Eirin Aasland; Sarah Faye Harpenslager; Samuel Motitsoe; Kirstine Thiemer; Stéphanie Llopis; Julie Coetzee; Sabine Hilt; Jan Köhler; Susanne C. Schneider; Christophe Piscart; Gabrielle Thiébaut

Studie zu den Auswirkungen der mechanischen Entfernung von Makrophyten auf Phytoplankton, Zooplankton und Makroinvertebraten an fünf Standorten mit sehr unterschiedlichen Charakteristika unter Verwendung desselben Vorher-Nachher-Designs. Die Ergebnisse zeigen negative Effekte auf die Biodiversität, insbesondere auf Zooplankton und Makroinvertebraten, sowie positive Effekte auf das Phytoplankton.

 

Oktober 2021
Hydrological Processes. - 35(2021)10, Art. e14377

Isotope hydrology and water sources in a heavily urbanized stream

Christian Marx; Dörthe Tetzlaff; Reinhard Hinkelmann; Chris Soulsby

Die Autor*innen untersuchten Isotope im Einzugsgebiet der Berliner Panke, um die Quellen des Wasserflusses zu verstehen. Im oberen Einzugsgebiet dominierte das Grundwasser, im unteren Einzugsgebiet waren 90 % der Abflüsse geklärte Abwässer. Städtische Abflüsse erzeugten hohe Durchflüsse. Der Bach weist unnatürliche hydrologische und chemische Verhältnisse auf, eine Renaturierung wäre nötig.

Oktober 2021
Nature Communications. - 12(2021), Art. 5693

Rewetting does not return drained fen peatlands to their old selves

J. Kreyling; F. Tanneberger; F. Jansen; S. van der Linden; C. Aggenbach; V. Blüml, J. Couwenberg; W-J Emsens; H. Joosten; A. Klimkowska; W. Kotowski; L. Kozub; B. Lennartz; Y. Liczner; H. Liu; D. Michaelis; C. Oehmke; K. Parakenings; E. Pleyl; A. Poyda; S. Raabe; M. Röhl; K. Rücker; A. Schneider; J. Schrautzer; C. Schröder; F. Schug; E. Seeber; F. Thiel; S. Thiele; B. Tiemeyer; T. Timmermann; T. Urich; R. van Diggelen; K. Vegelin; E. Verbruggen; M. Wilmking; N. Wrage-Mönnig; L. Wołejko; D. Zak; G. Jurasinski

Die Moorvernässung ist eine effektive Maßnahme Zum Schutz des Klimas, der Gewässer und der Biodiversität. Aufgrund der starken Bodendegradierung ist jedoch kurzfristig nicht mit einer Wiederherstellung ihrer Funktion zu rechnen. Die Analyse von mehreren hundert natürlichen und degradierten Mooren in Europa hat gezeigt, dass damit erst nach mehreren Jahrzehnten zu rechnen ist.

Projekte zum Thema

Downloads zum Thema

Outlines | IGB Dossier: Kleine Stillgewässer. Hotspots der Biodiversität – besonders wertvoll, aber stark bedroht

Übersehen und unterschätzt werden kleine Stillgewässer aufgrund ihrer geringen Größe – dabei machen sie insgesamt mehr als 30 Prozent der weltweiten Fläche von Binnengewässern aus und sind von großer ökologischer und gesellschaftlicher Bedeutung. Um für dieses Problem zu sensibilisieren und Handlungsoptionen für Politik, Behörden und Zivilgesellschaft aufzuzeigen, hat das IGB ein Dossier zu diesem wichtigen Gewässertyp veröffentlicht.

IGB Bericht 33: BODDENHECHT - Ökologie, Nutzung und Schutz von Hechten in den Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns

Alles über den Hecht, seine Ökologie sowie die Nutzung und Bewirtschaftung in den Küstengewässern in Mecklenburg-Vorpommern: Das Buch liefert forschungsbasierte Empfehlungen für die Bewirtschaftung des Boddenhechtbestands. Es richtet sich an Anglerinnen und Angler, Fischerinnen und Fischer, andere Naturschutzinteressierte sowie an Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Bewirtschaftende und Politikerinnen und Politiker aller Parteien, die sich für die Nutzung und das Management von Fischbeständen an der Küste interessieren oder dafür verantwortlich sind.

Expert*innen zum Thema

Robert Arlinghaus

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Integratives Angelfischereimanagement

Jörn Gessner

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Wiedereinbürgerung atlantischer Störe in Deutschland

Michael Hupfer

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Biogeochemische Prozesse in Sedimenten und Seenrestaurierung

Martin Pusch

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Funktionelle Ökologie und Management von Flüssen und Seeufern

Stephanie Spahr

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Organische Schadstoffe

Christian Wolter

Forschungsgruppenleiter*in
Forschungsgruppe
Fließgewässerrevitalisierung

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