LILA

Lake Issyk-Kul Environmental Laboratory (Umweltlabor des Issyk-Kul-Sees)

Hintergrund
Die Ökosysteme großer alpiner Seen weisen mehrere grundlegende Merkmale auf, die ihre Untersuchung für das Verständnis der aktuellen globalen Reaktion auf den Klimawandel von entscheidender Bedeutung machen. In Gebirgsregionen gelegen, die besonders empfindlich auf Schwankungen der wichtigsten Klimatreiber reagieren, speichern geschlossene Seen die Klimasignale in ihren tieferen Schichten und filtern aufgrund der hohen thermischen Trägheit die kurzfristigen synoptischen bis interannuellen Schwankungen heraus. Endorheische Seen (Endseen) reagieren besonders empfindlich auf den Klimawandel und regionale anthropogene Einflüsse: da sie keine Abflüsse haben, spiegeln Endseen die Veränderungen des Wasserhaushalts wider, die sich in ihrem gesamten Einzugsgebiet angesammelt haben. Die Anfälligkeit der oligotrophen Seen mit ihrer geringen Artenvielfalt und ihr großer Wert für Ökosystemleistungen und den regionalen Wasserhaushalt erfordern eine gezielte Erforschung der physikalisch-biologischen Wechselwirkungen in Seen und deren Reaktion auf anthropogene Aktivitäten und klimatische Einflüsse.
Zentralasien ist die größte endorheische (nicht mit einem Ozean verbundene) Region der Welt. Die Region ist von vielen großen Endseen bedeckt, die keinen Abfluss haben. Der Issyk-Kul - der sechsttiefste (maximale Tiefe ~700 m) See der Welt und der größte (Volumen 1700 km3) Hochgebirgssee - ist ein einzigartiges natürliches Objekt mit einem hohen Forschungspotenzial im Bereich der Erdwissenschaften.

Zielsetzung
Das Hauptziel des LILA-Projekts ist die Einrichtung eines gemeinsam unterhaltendes Kirgisisch-Deutsches Umweltforschungs- und Bildungslabor am Ufer eines der größten alpinen Klarwasserseen, dem Issyk-Kul, als Basis für:

  • die kontinuierliche Überwachung der Wasserqualität und der wichtigsten ökologischen Parameter des Issyk-Kul
  • Aus- und Weiterbildung von Studenten und Postgraduierten in der Umweltforschung
  • die Durchführung internationaler Forschungsarbeiten über den Klimawandel, die Hydrologie der Hochgebirge, die Limnologie und die Ökologie alpiner aquatischer Systeme
  • Bereitstellung einer dringend benötigten Forschungsstation als Plattform für zukünftige nationale und internationale Forschungsprojekte

Steckbrief

Laufzeit

01.04.2023
31.03.2024
Abteilung(en)
(Abt. 1) Ökohydrologie und Biogeochemie
(Abt. 3) Plankton- und Mikrobielle Ökologie
Programmbereiche
Dimensionen der Komplexität aquatischer Systeme
Projektteam am IGB
Themenbereiche
Finanzierung

VolkswagenStiftung

Projektpartner

Prof. Salmor Alymkulov, Kirgisische Staatliche Technische Universität (die Razzakov Universität)

Prof. Tolobek Abdyrachmanov, Kirgisische Staatliche Universität (Arabaev Universität)

Ansprechpersonen