(Abt. 3) Plankton- und Mikrobielle Ökologie

Schwerpunkt der Untersuchungen der Abteilung Plankton- und Mikrobielle Ökologie am Ufer des Stechlinsees sind die Folgen des globalen Umweltwandels auf Gewässer. Im Zentrum stehen dabei Auswirkungen auf die Biodiversität und Stoffumsätze von Planktongemeinschaften in Seen. Das schließt Untersuchungen über die Dynamik, die Aktivität und die vielfältigen Wechselwirkungen von Bakterien, Phytoplankton, Zooplankton und Pilzen ein. Ein besonderes Merkmal der Forschung in der Abteilung sind Freilandexperimente im Seelabor des IGB, einer einzigartigen, im Stechlinsee schwimmenden Forschungsplattform. Diese Großexperimente werden durch Analysen von Langzeitdaten aus Freilandbeobachtungen, Laborversuche und die Entwicklung von Modelle und neuen Methoden der Plantonanalyse ergänzt. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen entwickeln wir Konzepte und Methoden für den Schutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung von Gewässerökosystemen angesichts des fortschreitenden Umweltwandels.

Forschungsgruppen

Stella A. Berger
Jens Christian Nejstgaard
Sabine Wollrab

Abteilungsmitglieder

Ausgewählte Publikationen

Dezember 2025
Limnology and Oceanography. - XX(202X)X, XX-XX

Flow variability and macroinvertebrates jointly regulate stream periphyton and metabolism: Insights from experimental stream mesocosms

Flavia Tromboni; Carolina Jativa; Carina Seitz; Alain Maasri; Silvia Mohr; Hans-Peter Grossart; Giulia Grandi; Enrico Bertuzzo; Sonja C. Jähnig; Clara Mendoza-Lera; Andreas Lorke; Marco Cantonati; Anna Lupon; Susana Bernal

In Mesokosmos-Experimenten in Fließgewässern wurde untersucht, wie sich ein reduzierter Durchfluss und eine Abfolge höherer Abflüsse mit/ohne Makroinvertebraten auf Periphyton, Algenvolumen und Ökosystem-Metabolismus auswirken. Abflussvariabilität und Makroinvertebraten steuern gemeinsam Struktur u. Stoffwechsel des Periphytons, Makroinvertebraten stabilisieren die Reaktion auf Störungen.

Dezember 2025
Frontiers in Remote Sensing. - 17(2025)24, Art. 4008

Advancements in Satellite Observations of Inland and Coastal Waters: Building Towards a Global Validation Network

Dulcinea M. Avouris; Fernanda Maciel; Samantha L. Sharp; Susanne E. Craig; Arnold G. Dekker; Courtney A. Di Vittorio; John R. Gardner; Emma Goldsmith; Juan I. Gossn; Steven R. Greb; Brice K. Grunert; Daniela Gurlin; Mahesh Jampani; Rabia Munsaf Khan; Ben Lowin; Lachlan McKinna; Colleen B. Mouw; Igor Ogashawara; Sara Rivero Calle; Wilson Salls; Joan-Albert Sánchez-Cabeza; Blake Schaeffer; Bridget N. Seegers; Jari Silander; Emily A. Smail; Menghua Wang; Jeremy Werdell

Dieser Artikel unterstreicht die Bedeutung der Validierung von satellitengestützten Produkten zur Wasserqualität. Die Autor*innen geben der wissenschaftlichen Gemeinschaft Leitlinien an die Hand, was bei der Durchführung von Feldkampagnen zur Datenerhebung für die Validierung von Fernerkundungsdaten zu beachten ist.

Titelbild Nature_Medicine
November 2025
Nature Medicine. - (2025)

Challenges in studying microplastics in human brain

Fazel A. Monikh; Dušan Materić; Eugenia Valsami-Jones; Hans-Peter Grossart; Korinna Altmann; Rupert Holzinger; Iseult Lynch; Jessica Stubenrauch; Willie Peijnenburg

Mikroplastik ist allgegenwärtig – in der Umwelt und im menschlichen Körper. Doch die genaue Erfassung dieser Partikel stellt Forschende verschiedener Disziplinen vor große Herausforderungen. Die Autor*innen haben die methodischen Schwierigkeiten beschrieben und plädieren für stärker standardisierte Verfahren beim Biomonitoring.

September 2025
Nature microbiology. - 10(2025), 2384–2395

A roadmap for equitable reuse of public microbiome data

Laura A. Hug; Roland Hatzenpichler; Cristina Moraru; André R. Soares; Folker Meyer; Anke Heyder; The Data Reuse Consortium; Alexander J. Probst

Die Wissenschaft profitiert vom schnellen und offenen Austausch von Wissen. Es fehlen jedoch angemessene Gemeinschaftsstandards für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Institutionen. In diesem Fachartikel diskutieren die Autor*innen Verbesserungen für den Austausch von umfangreichen Mikrobiom-Sequenzdaten.

Nature_Water
September 2025
Nature Water. - 3(2025), 963–964

Europe’s water law needs genomic resolution

Adrian-Stefan Andrei; Hans-Peter Grossart; Jakob Pernthaler

Die Autor*innen empfehlen Politik und Behörden, ein neues genetisches Verfahren für die nötigen Messungen unter der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) einzusetzen. Aktuell wird als Schlüsselparameter für die Gewässerqualität die Vielfalt des Phytoplanktons – also von Kleinstalgen – mit einer Technik des inversen Mikroskops bewertet, die schon seit 1958 in Gebrauch ist.