(Abt. 3) Plankton- und Mikrobielle Ökologie

Schwerpunkt der Untersuchungen der Abteilung Plankton- und Mikrobielle Ökologie am Ufer des Stechlinsees sind die Folgen des globalen Umweltwandels auf Gewässer. Im Zentrum stehen dabei Auswirkungen auf die Biodiversität und Stoffumsätze von Planktongemeinschaften in Seen. Das schließt Untersuchungen über die Dynamik, die Aktivität und die vielfältigen Wechselwirkungen von Bakterien, Phytoplankton, Zooplankton und Pilzen ein. Ein besonderes Merkmal der Forschung in der Abteilung sind Freilandexperimente im Seelabor des IGB, einer einzigartigen, im Stechlinsee schwimmenden Forschungsplattform. Diese Großexperimente werden durch Analysen von Langzeitdaten aus Freilandbeobachtungen, Laborversuche und die Entwicklung von Modelle und neuen Methoden der Plantonanalyse ergänzt. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen entwickeln wir Konzepte und Methoden für den Schutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung von Gewässerökosystemen angesichts des fortschreitenden Umweltwandels.

Forschungsgruppen

Stella A. Berger
Jens Christian Nejstgaard
Sabine Wollrab

Abteilungsmitglieder

Ausgewählte Publikationen

Titelbild Nature_Medicine
November 2025
Nature Medicine. - (2025)

Challenges in studying microplastics in human brain

Fazel A. Monikh; Dušan Materić; Eugenia Valsami-Jones; Hans-Peter Grossart; Korinna Altmann; Rupert Holzinger; Iseult Lynch; Jessica Stubenrauch; Willie Peijnenburg

Mikroplastik ist allgegenwärtig – in der Umwelt und im menschlichen Körper. Doch die genaue Erfassung dieser Partikel stellt Forschende verschiedener Disziplinen vor große Herausforderungen. Die Autor*innen haben die methodischen Schwierigkeiten beschrieben und plädieren für stärker standardisierte Verfahren beim Biomonitoring.

September 2025
Nature microbiology. - 10(2025), 2384–2395

A roadmap for equitable reuse of public microbiome data

Laura A. Hug; Roland Hatzenpichler; Cristina Moraru; André R. Soares; Folker Meyer; Anke Heyder; The Data Reuse Consortium; Alexander J. Probst

Die Wissenschaft profitiert vom schnellen und offenen Austausch von Wissen. Es fehlen jedoch angemessene Gemeinschaftsstandards für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Institutionen. In diesem Fachartikel diskutieren die Autor*innen Verbesserungen für den Austausch von umfangreichen Mikrobiom-Sequenzdaten.

Nature_Water
September 2025
Nature Water. - 3(2025), 963–964

Europe’s water law needs genomic resolution

Adrian-Stefan Andrei; Hans-Peter Grossart; Jakob Pernthaler

Die Autor*innen empfehlen Politik und Behörden, ein neues genetisches Verfahren für die nötigen Messungen unter der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) einzusetzen. Aktuell wird als Schlüsselparameter für die Gewässerqualität die Vielfalt des Phytoplanktons – also von Kleinstalgen – mit einer Technik des inversen Mikroskops bewertet, die schon seit 1958 in Gebrauch ist. 

Cover_Scientific_Data
Juni 2025
Scientific Data. - 12(2025), Art. 1028

Fifty years of limnological data on Lake Stechlin, a temperate clearwater lake

Sabine Wollrab; Silke R. Schmidt; Jason Woodhouse; Peter Kasprzak; Stella A. Berger; Ute Beyer; Matthias Bodenlos; Johanna Dalchow; Monika Degebrodt; Lars Ganzert; Thomas Gonsiorczyk; Elfi Huth; Christine Kiel; Lutz Küchler; Lothar Krienitz; Maren Lentz; Elke Mach; Uta Mallok; Jens C. Nejstgaard; Monika Papke; Armin Penske; Solvig Pinnow; Reingard Roßberg; Diethelm Ronneberger; Michael Sachtleben; Adelheid Scheffler; Hans-Peter Grossart; Peter Casper; Mark O. Gessner; Rainer Koschel

Dieser Datensatz vom Stechlinsee umfasst chemische und physikalische Messwerte, die von 1970 bis 2020 in monatlichen bis zwei-wöchentlichen Abständen erhoben wurden und die limnologischen Veränderungen dokumentieren. Darüber hinaus ist er Grundlage für die Bewertung u. Prognose der Auswirkungen des Klimawandels und anderer Umweltveränderungen auf tiefe Klarwasserseen in gemäßigten Klimazonen.

März 2025
Ecology. - 106(2025)3, Art. e70043

Cell size explains shift in phytoplankton community structure following storm-induced changes in light and nutrients

Alexis L. N. Guislain; Jens C. Nejstgaard; Jan Köhler; Erik Sperfeld; Ute Mischke; Birger Skjelbred; Hans-Peter Grossart; Anne Lyche Solheim; Mark O. Gessner; Stella A. Berger

In einem Großexperiment im Seelabor wurde untersucht, ob die Zellgröße die Veränderungen in Phytoplanktongemeinschaften nach sturmbedingten Nährstoff- und cDOM-Eintrag erklärt. Mit abnehmender Lichtverfügbarkeit nach der Eintrag von cDOM verschob sich die Zellgrößenverteilung allmählich in Richtung großzellige Arten.