(Abt. 3) Plankton- und Mikrobielle Ökologie
Schwerpunkt der Untersuchungen der Abteilung Plankton- und Mikrobielle Ökologie am Ufer des Stechlinsees sind die Folgen des globalen Umweltwandels auf Gewässer. Im Zentrum stehen dabei Auswirkungen auf die Biodiversität und Stoffumsätze von Planktongemeinschaften in Seen. Das schließt Untersuchungen über die Dynamik, die Aktivität und die vielfältigen Wechselwirkungen von Bakterien, Phytoplankton, Zooplankton und Pilzen ein. Ein besonderes Merkmal der Forschung in der Abteilung sind Freilandexperimente im Seelabor des IGB, einer einzigartigen, im Stechlinsee schwimmenden Forschungsplattform. Diese Großexperimente werden durch Analysen von Langzeitdaten aus Freilandbeobachtungen, Laborversuche und die Entwicklung von Modelle und neuen Methoden der Plantonanalyse ergänzt. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen entwickeln wir Konzepte und Methoden für den Schutz und eine nachhaltige Bewirtschaftung von Gewässerökosystemen angesichts des fortschreitenden Umweltwandels.
Forschungsgruppen
Abteilungsmitglieder
Ausgewählte Publikationen

Fifty years of limnological data on Lake Stechlin, a temperate clearwater lake
Dieser Datensatz vom Stechlinsee umfasst chemische und physikalische Messwerte, die von 1970 bis 2020 in monatlichen bis zwei-wöchentlichen Abständen erhoben wurden und die limnologischen Veränderungen dokumentieren. Darüber hinaus ist er Grundlage für die Bewertung u. Prognose der Auswirkungen des Klimawandels und anderer Umweltveränderungen auf tiefe Klarwasserseen in gemäßigten Klimazonen.
Cell size explains shift in phytoplankton community structure following storm-induced changes in light and nutrients
In einem Großexperiment im Seelabor wurde untersucht, ob die Zellgröße die Veränderungen in Phytoplanktongemeinschaften nach sturmbedingten Nährstoff- und cDOM-Eintrag erklärt. Mit abnehmender Lichtverfügbarkeit nach der Eintrag von cDOM verschob sich die Zellgrößenverteilung allmählich in Richtung großzellige Arten.
Addressing grand ecological challenges in aquatic ecosystems: how can mesocosms be used to advance solutions?
Binnengewässer- und Meeresforscher*innen fassen ihre Expertenempfehlungen zu Möglichkeiten und Grenzen aquatischer Mesokosmen zusammen, um Lösungsansätze für die großen ökologischen Herausforderungen in aquatischen Ökosystemen zu finden. Dies erfordert eine neuartige Zusammenarbeit zwischen Ökologie und Technologieentwicklung.
Tried and true vs. shiny and new: Method switching in long-term aquatic datasets
Es gibt wenig Austausch über die besten Praktiken bei der Umstellung von Methoden zur langfristigen Datenerfassung in aquatischen Ökosystemen. Hier werden die Faktoren erörtert, die zum Erfolg und Misserfolg von Methodenwechseln beitragen. Die Autor*innen stellen 3 Fallstudien vor, die einen erfolgreichen Methodenwechsel demonstrieren u. skizzieren Verfahren zur Wahrung der Datenintegrität.
Secchi Depth Retrieval in Oligotrophic to Eutrophic Chilean Lakes Using Open Access Satellite-Derived Products
In der Studie wurde die Verwendung von offenen Satellitendaten zur Schätzung der Secchi-Scheibentiefe in 3 Seen in Chile untersucht. Im oligotrophen Panguipulli-See wurde kein Zusammenhang zwischen der geschätzten u. der gemessenen Secchi-Scheibentiefe festgestellt. Fortschritten bei der Verarbeitung von satellitengestützten Wasserqualitätsdaten, besonders bei klaren Gewässern, sind also nötig.