- Abteilung:(Abt. 3) Plankton- und Mikrobielle Ökologie
Variation of bacterial communities along the vertical gradient in Lake Issyk Kul, Kyrgyzstan
Im Issyk-Kul (Kirgisistan), dem sechsttiefsten See weltweit mit dem größten Volumen eines hochgelegenen Sees, untersuchten die Autor*innen die Diversität u. Zusammensetzung der Bakterien entlang vertikaler Gradienten. Die 16S rRNA-Genanalyse ergab Veränderungen der Zusammensetzung, die v.a. mit Tiefe u. Salzgehalt zusammenhingen. Planctomyceten u. Chloroflexi dominierten in den tiefsten Schichten.
The use of Sentinel-2 for Chlorophyll-a spatial dynamics assessment: a comparative study on different lakes in Northern Germany
Die Studie leistet einen Beitrag zur Nutzung von Satellitenbildern für die Überwachung der Wasserqualität von Binnengewässern. Durch die Verwendung von in situ Messungen des Algenpigments Chlorophyll-a in Flachlandseen konnten die Autor*innen eine geeignete Atmosphärenkorrektur u. einen biooptischen Algorithmus identifizieren, um Chlorophyll-a anhand von Sentinel-2-Satellitenbildern zu bestimmen.
Climate change – driven regime shifts in a planktonic food web
Die Eisbedeckung von Gewässern nimmt durch den Klimawandel weltweit ab. Wie sich der Rückgang der Winterperiode auf das Zusammenspiel von Phyto- und Zooplankton auswirkt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Dies Studie zeigt, dass die im Mittel abnehmende Dauer der Eisbedeckung abrupte Veränderungen in der Planktondynamik zur Folge haben kann.
Mesopelagic microbial carbon production correlates with diversity across different marine particle fractions
Der vertikale Fluss von “marine snow” reduziert atmosphärisches CO2. V.a. partikel-assoziierte Prokaryonten sind für den C-Verlust verantwortlich. Messungen von prokaryotischer heterotropher Produktion u. Artenreichtum im Nordatlantik zeigen, dass C-Verluste u. assoziierter mikrobieller Artenreichtum in den Partikelfraktionen variieren. Große, rasch-absinkende Partikel bestimmen die C-Festlegung.
Zooplankton carcasses stimulate microbial turnover of allochthonous particulate organic matter
Die Autor*innen untersuchten, ob der mikrobielle Abbau von refraktärem organischen Material (OM) durch die Zugabe von gut verfügbarem OM von totem Zooplankton stimuliert wird. Sie maßen eine höhere Respiration, wenn Zooplankton OM bis zu einem Verhältnis von 1:1 dazugegeben wurde. Die Stimulation war stärker in einer komplexen mikrobiellen Gemeinschaft mit Eukaryonten als nur Bakterien.
Metabolomics-derived marker metabolites to characterize Phaeocystis pouchetii physiology in natural plankton communities
Phaeocystis pouchetii dominiert häufig Phytoplanktonblüten in höheren Breiten. In dieser Studie wurden dessen endometabolische Marker bestimmt und im Feld quantifiziert. Metabolite, die während des Wachstums produziert werden, wurden mittels Gaschromatographie-Massenspektrometrie analysiert. Multivariate Statistik charakterisierte die Metabolite, die mit den Wachstumsphasen korrelieren.
Nanosilver impacts on aquatic microbial decomposers and litter decomposition assessed as pollution-induced community tolerance (PICT)
Die Studie zeigt, dass Veränderungen der mikrobiellen Gemeinschaften, die chronisch niedrigen Konzentrationen von Silbernanopartikeln ausgesetzt waren, die Toleranz der Gemeinschaft gegenüber Silber erhöhen; wie im Konzept der Schadstoff-induzierten Toleranz von Lebensgemeinschaften (PICT) beschrieben, und dass sich daraus Konsequenzen für den Schlüsselprozess der Laubzersetzung in Bächen ergeben.
Uptake and physiological effects of the neonicotinoid imidacloprid and its commercial formulation Confidor® in a widespread freshwater oligochaete
Imidacloprid (IMI) ist eines der weltweit am häufigsten eingesetzten neuroaktiven Insektizide und gelangt in vielen Ländern in Oberflächengewässer, in der EU wurde es kürzlich für die Anwendung im Freien verboten. In der Studie wurden die Auswirkungen von reinem IMI und seiner kommerziellen Formulierung Confidor® auf Lumbriculus variegatus, eine Schlüsselart in Süßwassersedimenten, untersucht.
Heterozygous, polyploid, giant bacterium, Achromatium, possesses an identical functional inventory worldwide across drastically different ecosystems
Das größte Süßwasserbakterium, Achromatium oxaliferum, ist außerordentlich flexibel in seinen Ansprüchen. Die Bakterienstämme der verschiedenen Ökosysteme unterscheiden sich nicht in ihrem Erbgut, aber in ihren Genexpressionsmustern.
A probabilistic approach to dispersal in spatially explicit meta‑populations
Die Autor*innen haben einen wahrscheinlichkeitsbasierten Formalismus zur Modellierung der Artenverteilung entwickelt. Die "netzwerkbasierte probabilistische Verbindung (Network based Probabilistic Connectivity – NPC)" liefert Vorhersagen über die Verteilung u. den Fortbestand von Arten auf verschiedenen Zeitskalen sowie deren Abhängigkeit von der Patch-Verteilung u. Patch-Dichte in der Landschaft.