- Programmbereich:Biodiversität im Wandel
Light pollution of freshwater ecosystems: principles, ecological impacts and remedies
Süßwasserökosysteme sind weltweit Hotspots der Biodiversität, aber auch in hohem Maße durch Lichtverschmutzung bedroht. In dieser Studie geben die Autoren einen Überblick über den Wissensstand zu Lichteigenschaften und ökologischen Folgen von künstlichem Licht in Binnengewässern und gekoppelten angrenzenden Ökosystemen sowie Möglichkeiten zu deren Verminderung.

Eco-evolution from deep time to contemporary dynamics: The role of timescales and rate modulators
Die Autor*innen untersuchten das Auftreten von langsamer Ökoevolution, was es ermöglicht, biologische Systeme entlang eines Kontinuums verschiedener Ökoevolutionsraten zu konzeptualisieren, und legen nahe, dass Ökoevolutionssysteme in Bezug auf ökologische und evolutionäre Geschwindigkeiten dynamisch sind.
Lake browning counteracts cyanobacteria responses to nutrients: Evidence from phytoplankton dynamics in large enclosure experiments and comprehensive observational data
Die Studie kombiniert ein Großenclosureexperiment mit einer umfassenden Zeitreihe u. einer Feldstudie, um die Auswirkungen sturmbedingter Verbraunung, Nährstoffanreicherung u. tiefer Durchmischung von Seen auf die Phytoplanktongemeinschaft zu bestimmen. Verbraunung verringert die Auswirkungen von Nährstoffen u. verschiebt die Artenzusammensetzung von Cyanobakterien zu mixotrophen Cryptophyten.

Exposure protocol for ecotoxicity testing of microplastics and nanoplastics
Von Mikro- und Nanoplastik (MNP) gehen Gefahren aus. Allerdings gibt es für diese Stoffe noch keine harmonisierten Richtlinien für die zuverlässige Prüfung ihrer Ökotoxizität. Forschende mit Beteiligung des IGB haben neue Protokolle entwickelt, mit denen sich die Giftigkeit dieser Substanzen auf Boden- und Gewässerökosysteme standardisiert bewerten lässt.

Identifying potential emerging invasive non-native species from the freshwater pet trade
Die Studie präsentiert die wichtigsten Risikoarten unter den aquatischen Haustieren und eine dreistufige Risikobewertung, die als Screening-Instrument und Grundlage für die Gesetzgebung zur Beschränkung künftiger Freisetzungen unerwünschter Haustiere dienen kann. Dies ist auch nötig, denn die Studie zeigt, dass 97 Prozent der in Deutschland verkauften Süßwasserarten nicht heimisch sind.

Potential for high toxicity of polystyrene nanoplastics to the European Daphnia longispina
Bislang wird Daphnia magna als Modellorganismus verwendet, um die Toxizität von Mikroplastik für die Umwelt zu bewerten. In Seen der nördlichen Hemisphäre kommen jedoch vornehmlich andere Wasserfloharten vor, vor allem Daphnia longispina. Die aktuelle Studie zeigt, dass Daphnia longispina empfindlicher auf Mikroplastik reagieren kann, als dies bisher für Daphnia magna gezeigt wurde.
Patterns and drivers of climatic niche dynamics during biological invasions of island-endemic amphibians, reptiles, and birds
Anhand von Amphibien, Reptilien u. Vögeln auf Inseln in der ganzen Welt untersuchten die Autor*innen Unterschiede zwischen heimischen u. exotischen klimatischen Nischen und wie diese erklärt werden können. Die Studie zeigt, dass Unterschiede bei gebietsfremden Vögeln u. Reptilien häufig sind, bei Amphibien jedoch selten, u. dass mehrere Faktoren signifikant mit diesen Diskrepanzen zusammenhängen.

Hypotheses in urban ecology: building acommon knowledge base
Diese Studie identifizierte 62 Hypothesen der Stadtökologie und erstellte ein Netzwerk dieser Hypothesen, das als konzeptionelle Karte der Stadtökologie dienen kann. Es ist die erste Karte dieser Art, in der die Hypothesen zudem in vier Cluster gruppiert sind: (i) Eigenschaften und Evolution städtischer Arten, (ii) urbane Lebensgemeinschaften, (iii) urbane Lebensräume und (iv) urbane Ökosysteme.
The recovery of European freshwater biodiversity has come to a halt
Die Autor*innen analysierten anhand wirbelloser Tiere den Zustand u. die Entwicklung der Biodiversität in europäischen Fließgewässern. Die biologische Vielfalt in Flusssystemen in 22 europäischen Ländern hat sich von 1968 bis 2010 aufgrund der verbesserten Wasserqualität zunächst erholt. Seit 2010 stagniert die Entwicklung jedoch; viele Flusssysteme konnten sich nicht vollständig regenerieren.
Phytoplankton Producer Species and Transformation of Released Compounds over Time Define Bacterial Communities following Phytoplankton Dissolved Organic Matter Pulses
Bakterielle Reaktionen auf Phytoplanktonexsudate (DOMp) können auf unterschiedliche DOMp zurückzuführen sein. Dabei führt die Bakteriengemeinschaft zu einer Sukzession der DOMp von hoch bis weniger bioverfügbar, was sich in der zeitlichen Präsenz spezifischer bakterieller Phylotypen widerspiegelt. Die Nutzung artspezifischer, hoch bioverfügbarer Verbindungen führt zu ähnlichen verbleibenden DOMp.