
© David Ausserhofer/IGB
Die Amtszeit von Luc De Meester war durch eine Reihe richtungsweisender Entwicklungen geprägt. Dazu zählt insbesondere die erfolgreiche Einwerbung des Sondertatbestands „Prädiktive Ökologie im Anthropozän“, der das Forschungsprofil des IGB nachhaltig stärkt. Forschende des IGB gehen darin der Frage nach, wie Binnengewässer und ihre Ökosysteme auf globale Veränderungen – von Dürren und Überschwemmungen über Landnutzungswandel bis hin zur Urbanisierung – reagieren werden. Sie untersuchen auch, welche naturbasierten Lösungen und Managementmaßnahmen geeignet sind, um diesen Veränderungen entgegenzuwirken oder ihre Auswirkungen zu mildern.
Darüber hinaus leitete De Meester eine umfassende Neuorganisation der Forschungsabteilungen ein. Ziel war es, Expertisen zu bündeln und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu vertiefen. So entstanden die beiden neuen Abteilungen Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme sowie Evolutionäre und Integrative Ökologie, während andere Bereiche wie Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur sowie Ökohydrologie und Biogeochemie neu zusammengeführt wurden. Ergänzend wurden Kompetenz- und Technologieplattformen eingerichtet, die den Ausbau von Forschungsinfrastrukturen, Innovationen und die Qualitätssicherung der Forschungsmethoden vorantreiben sollen.
Bis zur Berufung einer neuen Direktorin oder eines neuen Direktors hat das Kuratorium des Forschungsverbunds Berlin e. V. Sonja Jähnig als wissenschaftliche Direktorin ad interim bestellt. Derzeit finden abschließende Beratungen über die interimistische Leitung mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege statt.
Sonja Jähnig ist Professorin für Aquatische Ökogeographie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Bevor sie 2014 als Forschungsgruppenleiterin ans IGB kam, promovierte sie im Bereich Fließgewässerrevitalisierung und forschte als Postdoktorandin in China und bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Im Jahr 2022 wurde sie Leiterin der Abteilung Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Folgen des globalen Wandels für Flüsse und ihre Auen sowie globale Muster der Süßwasserbiodiversität.