Die IGB-Wissenschaftlerin Dr. Oleksandra Shumilova. | Foto: David Ausserhofer
Dr. Oleksandra Shumilova forscht seit 2019 als Postdoktorandin am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB). Sie absolvierte ihren Master an der Admiral Makarov National University of Shipbuilding in der Ukraine und promovierte im Rahmen des Erasmus Mundus-Programms „SMART“ (Science for Management of Rivers anf their Tidal Systems) an der Freien Universität Berlin und der Universität Trento in Italien, in Kooperation mit dem IGB.
In ihrer Forschung befasst sich Oleksandra Shumilova mit der Dynamik, Funktionsweise und den Leistungen von Flusssystemen sowie mit Fragen der Wasserinfrastruktur während und nach bewaffneten Konflikten. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine beschäftigt sie sich intensiv mit den Auswirkungen auf die Wasserressourcen – ein Thema, das ihr sowohl beruflich als auch privat am Herzen liegt, denn Oleksandra Shumilova stammt aus Mykolajiw, einer Stadt im Süden der Ukraine. Seit dem Ausbruch des Krieges im Jahr 2022 kämpft die Stadt mit Problemen mit der Wasserversorgung.
Der Caroline von Humboldt-Preis ermöglicht es der Preisträgerin nun, als „Scientist in Residence“ ein Forschungsprojekt an der Humboldt-Universität umzusetzen. Oleksandra Shumilova wird am Geographischen Institut im Rahmen des Conservation Biogeography Lab unter der Leitung von Prof. Tobias Kümmerle forschen.
Die Fernerkundung ist ein wichtiges Instrument, um in von Krieg betroffenen Regionen Forschung zu betreiben
„In meinem geplanten Projekt mit dem Titel IconicFlood werde ich Informationen aus Fernerkundungsbildern mit Biodiversitätsmustern in Flussauen verknüpfen “, sagt Oleksandra Shumilova. „Dies ist besonders wichtig für das Verständnis der Wiederherstellung von Auen, die von extremen Ereignissen wie Überschwemmungen und Dürren betroffen sind. Ich werde Flussökosysteme analysieren, die durch die Zerstörung von Dämmen infolge der andauernden Kriegshandlungen in der Ukraine betroffen sind. Die Fernerkundung ist das einzige Instrument, mit dem sich in den vom Konflikt betroffenen Gebieten zuverlässig forschen und Empfehlungen für die Bewirtschaftung dieser Gebiete geben lassen. Die Interpretation der Daten erfordert jedoch ein Verständnis der komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen biotischen und abiotischen Faktoren. Dies war in den letzten Jahren ein Schwerpunkt meiner Arbeit am IGB. Ich freue mich darauf, diese Expertise auszubauen und mit einer Forschungsgruppe an der HU zusammenzuarbeiten, die fortschrittliche Methoden der Fernerkundung in der biogeografischen Forschung anwendet.“
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