(Abt. 4) Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur

In der Abteilung Biologie der Fische, Fischerei und Aquakultur untersuchen wir die ökologischen und evolutionären Prozesse, die Populationen und Gemeinschaften von Süßwasserfischen strukturieren und deren Funktionen und ökologischen Leistungen beeinflussen. Ein wichtiger Teil unserer Arbeit konzentriert sich auf die Wechselwirkungen zwischen natürlichen und anthropogenen Faktoren und deren Auswirkungen auf Evolution, Fortpflanzung, Stress, Entwicklung, Wachstum, Verhalten, Produktivität und Fischereiqualität von Fischen. Unser Ziel ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen für die Erhaltung wild lebender Fischpopulationen sowie für ein nachhaltiges Fischereimanagement und die Aquakultur zu schaffen. Zu den methodischen Ansätzen gehören hypothesengeleitete Laborforschung, Mesokosmen-Experimente, Manipulation von Seen, vergleichende Feldstudien und theoretische Modellierung.

Ansprechpersonen

Jens Krause

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Schwarmverhalten

Werner Kloas

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Aquaponik und Ökophysiologie

Abteilungsmitglieder

Ausgewählte Publikationen

Science
März 2023
Science. - 379(2023)6635, Seiten 946-951

Ecosystem-based management outperforms species-focused stocking for enhancing fish populations

Johannes Radinger; Sven Matern; Thomas Klefoth; Christian Wolter; Fritz Feldhege; Christopher T. Monk; Robert Arlinghaus

In groß angelegten Ganzseeexperimenten hat ein Forschungsteam in Zusammenarbeit mit Angelvereinen 20 Seen ökologisch aufgewertet. Die Fische profitierten deutlich von den Verbesserungen der Lebensräume. Fischbesatz hingegen erzielte keine nachhaltig positiven Effekte. Die Studie zeigt, wie wichtig es sowohl für den Artenschutz als auch für die fischereiliche Nutzung ist, Gewässer zu renaturieren.

Februar 2023
Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences. - 290(2023)1992 Art. 20222115

Leveraging big data to uncover the eco-evolutionary factors shaping behavioural development

Sean M. Ehlman; Ulrike Scherer; David Bierbach; Fritz A. Francisco; Kate L. Laskowski; Jens Krause; Max Wolf

In diesem Review zeigen die Autor*innen die neuesten Methoden auf, welche die Sammlung und Analyse von hochauflösenden Verhaltensdaten über die gesamte Entwicklung hinweg ermöglichen. Sie skizzieren, wie solche Ansätze genutzt werden können, um Schlüsselfragen zu den ökologischen und evolutionären Faktoren zu klären, die die Verhaltensentwicklung prägen.

Dezember 2022
Ecosystems. - 25(2022), 1628–1652

Trophic Transfer Efficiency in Lakes

Thomas Mehner; Katrin Attermeyer; Mario Brauns; Soren Brothers; Sabine Hilt; Kristin Scharnweber; Renee Mina van Dorst; Michael J. Vanni; Ursula Gaedke

Studie dazu, wie die trophische Transfereffizienz (TTE) in Seen durch die Variabilität des Nahrungsnetzes u. seine Konnektivität mit Land-Ökosystemen beeinflusst wird: TTE kann als mechanistischer Energiefluss zwischen Paaren von Konsumenten u. Produzenten berechnet werden, oder als ökosystemares Verhältnis von Gesamtsumme der heterotrophen Produktionsraten u. der Summe der Kohlenstofffixierung.

Dezember 2022
Journal of Biogeography. - 49(2022)11, 2037-2049

The importance of seawater tolerance and native status in mediating the distribution of inland fishes

Carlos Cano-Barbacil; Johannes Radinger; Emili García-Berthou

Ziel dieser Studie war es, die Rolle von Umweltvariablen bei der Verbreitung von drei großen ökoevolutionären Gruppen von Fischen in Binnengewässern zu verstehen. Trotz deutlicher Unterschiede in den Verbreitungsmustern einheimischer und gebietsfremder Arten sind die Evolutions- und Einführungsgeschichte sowie die Meerwassertoleranz zentrale Faktoren, die die aktuelle Verbreitung erklären.

 

Dezember 2022
Proceedings of the Royal Society of London : Ser. B, Biological Sciences. - 289(2022)1969, Art. 20212361

Self-organization and information transfer in Antarctic krill swarms

Alicia L. Burns ; Timothy M. Schaerf ; Joseph Lizier ; So Kawaguchi ; Martin Cox ; Rob King ; Jens Krause ; Ashley J.W. Ward

Die Autor*innen analysierten die Bewegungen von Krill in 3D, um die Interaktionen und Muster des Informationsflusses zu bestimmen. Sie zeigen, dass sich der Krill an seinen Nachbarn orientiert und seine Richtung und Geschwindigkeit in Bezug auf die Positionen seiner Gruppenmitglieder reguliert. Dies zeigt, dass soziale Faktoren für die Bildung und Aufrechterhaltung von Schwärmen entscheidend sind.

Seite teilen