
Flüsse können Quellen für Kohlenstoffemissionen sein. | Foto: IGB
Bei Treibhausgasemissionen denkt man meist an Auspuffrohre und Fabriken, doch ein Teil der Kohlenstoffemissionen kann auch aus aquatischen Ökosystemen stammen. Die Quelle dieser Emissionen sind organische Stoffe, die im Wasser von Mikroorganismen abgebaut werden.
Die Zersetzung ist ein natürlicher Prozess, doch wenn der Mensch Gewässer mit Nährstoffen aus Dünger und anderen Quellen belastet und die Wassertemperaturen im Zuge des Klimawandels steigen, erhöhen sich die Abbauraten und damit auch die CO2-Emissionen in die Atmosphäre. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam, das CELLDEX-Konsortium (CELLDEX: CELLulose Decomposition Experiment), dem auch die IGB-Wissenschaftler Prof. Mark Gessner und Prof. Hans-Peter Grossart angehören. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Science erschienen.
Die Forscherinnen und Forscher haben die Abbauraten von organischem Material in Süßwasserökosystemen weltweit kartiert, bis hinunter auf kleine Einzugsgebiete und auch in Regionen wie den Tropen, die in bisherigen Studien unterrepräsentiert waren. Dazu verwendeten sie Daten aus 550 Flüssen weltweit, die aus einem standardisierten Feldtest stammten, der auf dem Abbau kleiner Baumwollstoffstreifen basiert. Mit Hilfe von Vorhersagemodellen und Algorithmen des maschinellen Lernens identifizierten sie die wichtigsten Umweltvariablen, die für erhöhte Zersetzungsraten verantwortlich sind, insbesondere Temperatur und Nährstoffkonzentration. Auf der Grundlage dieser Daten wurde ein Online-Kartografie-Tool entwickelt, mit dem Interessierte sehen können, wie schnell verschiedene Blattarten in einem bestimmten Fluss abgebaut werden.
Der Text basiert auf der Pressemitteilung der Oakland University >