In meiner Doktorarbeit habe ich in einer globalen Metaanalyse untersucht, wie sich verschiedene Freizeitaktivitäten auf Süßwasserökosysteme auswirken. Wir stellten fest, dass alle Freizeitaktivitäten - ob Strandnutzung, Angeln, Schwimmen oder Bootfahren - potenziell negative Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und die Umwelt haben. Bootsverkehr und Ufernutzung hatten die negativsten Auswirkungen, vor allem auf Pflanzen und wirbellose Tiere. Beim Angeln und Baden waren die Ergebnisse weniger eindeutig. Es gab jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Freizeitaktivitäten.
Die Auswirkungen auf Vögel, insbesondere Verhaltensreaktionen, die besonders häufig untersucht wurden, fielen bei allen Freizeitaktivitäten relativ gering aus. Aus naturschutzfachlicher Sicht lässt sich ableiten, dass die ökologischen Auswirkungen von Freizeitaktivitäten an Binnengewässern mit dem Nutzen als Erholungsfunktion für den Menschen abzuwägen sind. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass die Einschränkung einzelner Aktivitäten nicht zielführend sein kann, wenn andere Aktivitäten weiterhin am Gewässer stattfinden.