Das Projekt RESI erfasst, bewertet und visualisiert die derzeitigen und möglichen Leistungen von Fluss- und Auenökosystemen für die menschliche Gesellschaft und stellt die Wechselwirkungen der verschiedenen Nutzungen dar, um intersektoral optimierte Bewirtschaftungsweisen und Synergien beispielsweise zwischen Wasserwirtschaft, Erholung und Naturschutz aufzuzeigen.
Die Wupper. | Foto: A. Kaiser
Flüsse und die sie begleitenden Auenlandschaften erscheinen nicht erst seit den Hochwässern an Donau und Elbe im Sommer 2013 immer öfter in den Medien im Zusammenhang mit Hochwasservorsorge und Niedrigwasserphasen, aber auch wegen des steigenden Interesses an Bade-, Wasser- und Fahrradtourismus entlang der Flüsse. Schon seit Jahrhunderten zählen Flusslandschaften zu den am intensivsten genutzten Landesteilen, die jedoch infolge des Klimawandels, demographischen Wandels sowie des Strukturwandels in der Landwirtschaft in zunehmendem Maß grundlegende Regulationsfunktionen übernehmen müssen. Daher kollidieren derzeit an deutschen Flüssen vielerorts Nutzungsansprüche vonseiten der Schifffahrt, Wasserkraftnutzung, Hochwasserschutz, Naturschutz, Erholung und Tourismus, Stadtentwicklung sowie Land- und Forstwirtschaft. Wie können diese Konfliktlagen in Nutzungskonflikte in effizienter, nachvollziehbarer und zukunftssicherer Weise entschärft werden?
Erfahrungen aus der der Praxis der Wasserwirtschaft und des Naturschutzes zeigen, dass ein Ausgleich der verschiedenen Interessen erleichtert wird, wenn die von den betroffenen Gesellschaftssektoren jeweils genutzten Ökosystemleistungen bekannt sind. Daher entwickelt das Projekt RESI ein Instrument zur Erfassung der an fünf exemplarischen Gewässerabschnitten in Deutschland dargebotenen und aktuell genutzten Ökosystemleistungen und ihrer Interaktionen, in Form eines integrativen und leicht visualisierbaren River Ecosystem Service Index (RESI).
Der RESI stellt damit eine innovative und sektorenübergreifende Kommunikations- und Entscheidungsplattform dar, die eine interdisziplinäre ökologisch-ökonomische Bewertung von Entwicklungsszenarien ermöglicht. Durch die Ableitung von Optimierungsstrategien werden wichtige ergänzende Entscheidungsgrundlagen für die Praxis der Bewirtschaftung von Flusskorridoren bereitgestellt.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der RESI-Website.
Steckbrief
Laufzeit
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie durch Eigenleistungen einiger Partner zusätzlich finanziert. Die Projektträgerschaft liegt bei Projektträger Jülich (PtJ), BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasser-Ressourcen-Management für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ im Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement (NaWaM)“ im BMBF-Rahmenprogramm „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA).
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ), Department Naturschutzforschung, Leipzig
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), WWF-Aueninstitut Rastatt
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KUEI), Aueninstitut Neuburg
Leibniz-Universität Hannover (LUH), Institut für Umweltplanung
Technische Universität Berlin (TUB), Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung (ILAUP), Fachgebiet Landschaftsökonomie
Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), Koblenz
biota – Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH, Bützow
DHI-WASY GmbH, Berlin
entera - Umweltplanung & IT GbR, Hannover
ÖKON Gesellschaft für Landschaftsökologie, Gewässerbiologie und Umweltplanung mbH, Kallmünz
Bundesamt für Naturschutz (BfN), Bonn
Umweltbundesamt (UBA), Dessau-Roßlau