- Abteilung:(Abt. 3) Plankton- und Mikrobielle Ökologie
Antarctic glacial meltwater impacts the diversity of fungal parasites associated with benthic diatoms in shallow coastal zones
Erste Studie zur Pilzvielfalt in benthischen Habitaten der Antarktis entlang eines Salzgradienten, um das Vorkommen von Pilzparasiten mit ihren benthischen Algenwirten zu bestimmen. Ascomycota und Chytridiomycota sind die häufigsten Pilztaxa. Der Salzgehalt beeinflusst die Zusammensetzung der Pilz- u. der gesamten eukaryotischen Gemeinschaft. Die Pilzvielfalt nimmt mit abnehmendem Salzgehalt zu.
Dissolved organic matter signatures in urban surface waters: spatio-temporal patterns and drivers
Studie zur Zusammensetzung der gelösten organischen Substanz (DOM) aus verschiedenen Gewässertypen in Berlin. Die DOM aus Seen u. Teichen unterschied sich in ihrer Zusammensetzung und ihrer zeitlichen Umsetzung stark von der aus Bächen u. Flüssen. Flächennutzung, Nährstoffzufuhr u. Verschmutzung durch Punktquellen waren die Hauptfaktoren. Dies legt nahe, die DOM in das Monitoring einzubeziehen.

Spatial and seasonal patterns of water isotopes in northeastern German lakes
Im Rahmen von Messkampagnen wurden die räumlichen und zeitlichen Dynamiken von stabilen Wasserisotopen in nordostdeutschen Seen erfasst. Die Daten dienen als Basis für weitergehende Untersuchungen, z.B. im Zusammenhang mit biochemischen Prozessen in Makrophyten und der Konnektivität von Seen.
Flexible habitat choice of pelagic bacteria increases system stability and energy flow through the microbial loop
Die theoretische Studie evaluierte die mikrobielle Dynamik von partikel-assoziierten vs frei-lebenden Bakterien. Bakterielle Generalisten, die beide Lebensräume nutzen, erhöhen die Stabilität und den Energietransport durch den ‚microbial loop‘. Anpassungsstrategien von Bakterien sind wichtig, um die Konsequenzen von zunehmender Partikellast, z.B. durch Sediment und Mikroplastik, abzuschätzen.
Stoichiometric mismatch causes a warming-induced regime shift in experimental plankton communities
Studie zu den Folgen experimenteller Erwärmung auf die Entwicklung des Frühjahrsplanktons in Freiland-Mesokosmen. Erhöhte Temperaturen führten zu einer massiven Blüte an extrem nährstoffarmen Algen, auf die ein Zusammenbruch des Zooplanktons folgte. Dies zeigt, dass hohe Temperaturen die Futterqualität der Pflanzenbiomasse verschlechtern u. somit den Energietransfer im Nahrungsnetz hemmen können.
Cross-continental importance of CH4 emissions from dry inland-waters
Trotz großer Fortschritte, Treibhausgasemissionen aus trockenen Binnengewässern zu quantifizieren, ist kaum etwas zu Methan (CH4) bekannt. Die Autor*innen bestimmten die CH4-Emissionen aus trockenen Gewässersedimenten Kontinent-übergreifend. Der CH4-Beitrag lag zwischen 10 und 21 % der äquivalenten CO2 Emissionen. Dies sollte für den globalen Kohlenstoffkreislauf berücksichtigt werden.
Land-use type temporarily affects active pond community structure but not gene expression patterns
Das Team untersuchte die Auswirkungen der Art der Landnutzung auf die Zusammensetzung und die Genexpression von Wasserorganismen mit Hilfe eines eRNA-Ansatzes. Zeitweise unterschieden sich die Gemeinschaften zwischen Teichen in Grasland, Wäldern u. Ackerland, aber nicht in den untersuchten Funktionen. Bald darauf war die aktive Gemeinschaft in den verschiedenen Landnutzungsarten wieder homogen.
A global agenda for advancing freshwater biodiversity research
Forschende aus 90 Wissenschaftseinrichtungen weltweit stellen fest: Die Erforschung und der Schutz der Süßwasser-Biodiversität bleiben weit hinter denen im terrestrischen und marinen Bereich zurück. Sie haben eine Forschungsagenda mit 15 Prioritäten veröffentlicht, mit denen es gelingen soll, die biologische Vielfalt in Seen, Flüssen und Feuchtgebieten besser zu erforschen und zu schützen.
Recovery of freshwater microbial communities after extreme rain events is mediated by cyclic succession
Die Autor*innen untersuchten, die Widerstandsfähigkeit aquatischer mikrobieller Gemeinschaften gegenüber Hochwasserereignissen. Die Studie mit hoher zeitlicher Auflösung zeigte, dass mikrobielle Gemeinschaften, insbesondere Bakterien, überraschend widerstandsfähig gegenüber Überschwemmungen waren und dass die bakterielle Gemeinschaft wiederholt einen definierten Pfad der Erholung zeigte.
Widespread deoxygenation of temperate lakes
Die Autor*innen untersuchten 45.148 Profile von gelöstem Sauerstoff u. Temperatur und berechneten Trends für 393 Seen der gemäßigten Breiten im Zeitraum von 1941 bis 2017. Sie fanden heraus, dass ein Rückgang des gelösten Sauerstoffs in Oberflächen- und Tiefenwasserlebensräumen weit verbreitet ist. Der Rückgang des gelösten Sauerstoffs im Süßwasser ist 2,75- bis 9,3-mal größer als in den Ozeanen.