- Abteilung:(Abt. 2) Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme
Impacts of loss of free-flowing rivers on global freshwater megafauna
Die Autor*innen zeigten: Wenn alle beabsichtigten Staudämme gebaut werden, verlieren weltweit 19 Prozent der Flüsse mit über 500 Kilometern Länge, in denen große Tiere vorkommen, ihren Status als frei fließende Gewässer. Diese Gewässer beherbergen heute noch den höchsten Artenreichtum an großen Tieren – mehr als die dann verbleibenden frei fließenden Flüsse oder solche, die bereits verbaut sind.
The impact of light pollution on bats varies according to foraging guild and habitat context
Die Autor*innen bewerten, wie Fledermäuse auf Lichtverschmutzung reagieren u. wie die Auswirkungen je nach ökologischem Kontext variieren. Alle untersuchten Fledermausarten werden z.B. in der Nähe von Schlaf- u. Trinkplätzen beeinträchtigt, bei unterschiedlichen Lichtfarben u. -intensitäten. Die zunehmende Lichtverschmutzung könnte ein Schlüsselfaktor für den Verlust der Fledermausvielfalt sein.
Trade-offs between reducing complex terminology and producing accurate interpretations from environmental DNA: Comment on “Environmental DNA: What's behind the term?” by Pawlowski et al., (2020)
Die explosionsartige Zunahme von "Umwelt-DNA"-Studien hat zu einer uneinheitlichen Verwendung des Begriffs "eDNA" geführt. Die Autor*innen plädieren dafür, eDNA nach ihrem Ursprung und nicht nach den Methoden zu definieren, die zu ihrem Nachweis verwendet werden, und dass Studien klar zwischen eDNA aus ganzen (Mikro-)Organismen und aus Spurenmengen von Zellpartikeln unterscheiden müssen.
How do methodological choices influence estimation of river metabolism?
Die Autor*innen quantifizierten die Heterogenität von Flüssen und Methoden und zeigten auf, wie viele kleine Entscheidungen in Studien die Ergebnisse beeinträchtigen. Sie ermittelten die repräsentativsten, am besten replizierbaren und genauesten Ansätze, um die Stoffwechselprozesse in Fließgewässern zu analysieren und zeigen, wie die Aggregation von großen Datenmengen verbessert werden kann.
Blue waters, green bottoms: Benthic filamentous algal blooms are a growing threat to clear lakes worldwide
Fadenalgenblüten in nährstoffarmen, klaren Seen sind ungewöhnlich, aber sie nehmen zu – und die Ursachen sind oft komplex und weitgehend unerforscht. Die Autor*innen haben mögliche Gründe zusammengetragen und möchten auf das Problem aufmerksam machen. Denn Fadenalgenblüten verändern das Ökosystem tiefgreifend und können Probleme für die Gewässernutzung verursachen.
Climate change drives widespread shifts in lake thermal habitat
Die Autor*innen haben die langfristigen Temperaturveränderungen in 139 Seen weltweit quantifiziert. Die Seen zeigen eine deutliche Verschiebung der Temperaturlebensräume. Erwärmen sich die Seen, müssen Arten in andere Tiefen ausweichen oder ihr jahreszeitliches Auftreten umstellen, um ihren Ansprüchen an die Temperatur gerecht zu werden. Seen in den Tropen sind besonders betroffen.
Viewing emerging human infectious epidemics through the lens of invasion biology
Das Forschungsteam hat die Beziehungen zwischen Infektionskrankheiten und biologischen Invasionen untersucht. Der „One Health“-Ansatz berücksichtigt die Gesundheit von Menschen und Tieren, Pflanzen und der Umwelt, um Pandemien und die Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten zu verhindern.
Improving the reliability of eDNA data interpretation
Methoden basierend auf der Umwelt-DNA (environmental DNA – eDNA) werden zunehmend für Monitoring und den Naturschutz genutzt, jedoch können diese Methoden anfällig für Fehler sein. Die Autor*innen haben die jüngsten Fortschritte der Datenverarbeitungstools zusammengefasst, welche die Zuverlässigkeit der aus eDNA-Daten gezogenen Interpretationen erhöhen.

Four priority areas to advance invasion science in the face of rapid environmental change
Die Invasionswissenschaft ist die systematische Untersuchung der Ursachen und Folgen biologischer Invasionen. Die Autor*innen identifizierten vier Schwerpunktbereiche, um das Feld voranzubringen: (1) Vorhersage der Auswirkungen biologischer Invasionen, (2) Synergieeffekte verschiedener Umweltstressoren, (3) Stärkung taxonomischer Kenntnisse und (4) Verbesserung der internationalen Biosicherheit.
The extent and variability of storm-induced temperature changes in lakes measured with long-term and high-frequency data
Die Autor*innen werteten 18 Langzeitdatensätze von Seen aus, um das Ausmaß von Wind- vs. Regensturm-induzierten Änderungen der epilimnischen Temperatur zu beurteilen. Sie fanden kleine tägliche Temperatursenkungen im Epilimnion als Reaktion auf starken Wind und Regen während der Seenschichtungsperiode, aber die tägliche Temperaturänderung ohne Stürme überstieg häufig die durch Sturm induzierte.