Wasser- und Stoffkreisläufe
Flüsse, Seen und Feuchtgebiete vernetzen das Land mit dem Meer, stehen in Kontakt mit dem Grundwasser und regulieren den globalen Nährstoff- und Kohlenstoffhaushalt. Auch ihre Sedimente sind hoch aktive Zonen, die dem Oberflächenwasser Nähr- und Schadstoffe entziehen können. Wir erforschen die komplexen physikalischen, hydrologischen, biologischen und chemischen Prozesse und Wechselwirkungen. Dieses Wissen nutzen wir, um Konzepte für ein nachhaltiges Gewässermanagement und die Verbesserung der Gewässerqualität zu entwickeln. Wir beschäftigen uns beispielsweise mit der Wiedervernässung von Mooren, den Wechselwirkungen von Grund- und Oberflächenwasser, der Bedeutung von Uferzonen und mit dem Stoffumsatz in Sedimenten.
Meldungen zum Thema
Publikationen zum Thema
Ecohydrological resilience and the landscape water storage continuum in droughts
Ein besseres Verständnis der Wasserspeicherung auf mittelgroßen Skalen, d.h. auf Flächen zw. 10 und 100 Quadratkilometern, könnte dazu beitragen, die Verfügbarkeit von Wasserressourcen auch in Zeiten des Klimawandels besser vorherzusagen und zu sichern. Forschenden trugen hier Erkenntnisse aus verschiedenen Langzeitstudien zusammen und führten das Konzept der ökohydrologischen Resilienz ein.
Electrical conductivity fluctuations as a tracer to determine time-dependent transport characteristics in hyporheic sediments
Der Artikel stellt einen Modellierungsansatz vor, um veränderliche Fließzeiten vom Fluss zum Bett abzuschätzen. Die Modellierung basiert auf Schwankungen der elektrischen Leitfähigkeit im Fluss u. im Porenwasser des Flussbetts. Angesichts der hohen zeitlichen Dynamik des Transports in den Sedimenten ist das Modell auch zur Bewertung des reaktiven Transports in Fließgewässersedimenten geeignet.
Multiple-stressor effects on leaf litter decomposition in freshwater ecosystems: A meta-analysis
Mithilfe einer Metaanalyse untersuchten die Autor*innen die Auswirkungen mehrerer Stressoren auf die Zersetzung von Laubstreu in Süßgewässern. Die Gesamtinteraktion der Stressoren war antagonistisch, und das Ausmaß und die Richtung der Interaktionen zwischen mehreren Stressoren hängt von Faktoren wie der Beteiligung von Makroinvertebraten, dem Lebensraumtyp und den verfügbaren Ressourcen ab.
Linking terrestrial biogeochemical processes and water ages to catchment water quality: A new Damköhler analysis based on coupled modeling of isotope tracers and nitrate dynamics
Die Nitratdynamik im Einzugsgebiet ist ein komplexes Zusammenspiel aus hydrologischem Transport u. biogeochemischen Umsetzungen. Die gekoppelte Modellierung von Isotopentracern u. Nitratdynamik zeigte, dass Ackerflächen im Hochland bei Trockenheit ein Verschmutzungsrisiko darstellen, während flussnahes Tiefland ein Hotspot der Nährstoffumsetzung u. widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit ist.
Temperatures and hypolimnetic oxygen in German lakes: Observations, future trends and adaptation potential
Eine Untersuchung der Sauerstoff- und Temperaturtrends in 46 deutschen Seen ergab, dass die Temperaturen vor allem an der Oberfläche, nicht aber im Tiefenwasser angestiegen sind. Dies führte zu stärkerer Schichtung und geringeren Sauerstoffkonzentrationen. Szenarien zeigten, dass diese Folgen des Klimawandels auf den Sauerstoffgehalt durch Nährstoffreduktion kompensiert werden könnten.