Ökologie komplexer Systeme
Ökologische Gemeinschaften sind paradigmatisch komplexe Systeme, in denen das Ganze größer ist als die Summe seiner Teile. Um es mit den Worten des verstorbenen Robert May zu sagen: Sie liefern unzählige Beispiele dafür, dass zwei plus zwei nicht vier ergibt. Ein wesentlicher Faktor für solche Phänomene sind Interaktionen zwischen Arten, die sowohl der Klebstoff sein können, der Populationen zusammenhält, als auch die Kraft, die Populationen auseinander treibt. In der Forschungsgruppe „Komplexe Systemökologie“ wollen wir rechnerische, statistische und analytische Ansätze nutzen, um die inhärente Komplexität von Lebensgemeinschaften zu überwinden und gleichzeitig grundlegende ökologische und evolutionäre Fragen zu untersuchen.
Unsere Forschung ist grundsätzlich theoretisch ausgerichtet. Wo immer möglich, streben wir jedoch einen empirischen, datengetriebenen Ansatz an. Das bedeutet, dass sich viele unserer Forschungsprojekte in (i) das Aufdecken von Mustern in empirischen Daten und (ii) die Untersuchung der daraus resultierenden ökologischen oder evolutionären Konsequenzen unterteilen lassen. Dieser Prozess erfordert in der Regel den Einsatz von Werkzeugen und Techniken, die nicht aus der Biologie stammen (z.B. Statistik, Physik oder angewandte Mathematik), oder die Entwicklung von Methoden, die speziell auf die Kernfragen zugeschnitten sind.
Unser bisheriger Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der quantitativen Gemeinschaftsökologie, insbesondere der Untersuchung ökologischer Netzwerke wie Räuber-Beute-Nahrungsnetze oder Pflanzen-Bestäuber-Gemeinschaften. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter stoufferlab.org.