(Abt. 5) Evolutionäre und Integrative Ökologie
Die Abteilung für Evolutionäre und Integrative Ökologie ist sowohl in Friedrichshagen als auch in Dahlem angesiedelt und fördert das öko-evolutionäre Verständnis von Süßwasserorganismen im Anthropozän. Unsere Forschung hat zwei übergreifende Themen:
- Evolutionsökologie und öko-evolutionäre Dynamiken
- Synthese über unterschiedliche Skalen, Forschungsfelder und Akteure hinweg
Innerhalb dieser Themenbereiche befassen wir uns mit verschiedenen Fragen, die von den ökologischen und evolutionären Folgen des globalen Wandels (z.B. biologische Invasionen, Klimawandel, Umweltschadstoffe) zu Artinteraktionen und langfristigen Dynamiken reichen. Urbane Systeme sind dabei von besonderer Bedeutung, da sie viele Dimensionen des globalen Wandels in sich vereinen. Zu den von uns untersuchten Artinteraktionen gehören Konkurrenz, Parasitismus und Räuber-Beute-Beziehungen. Auch Interaktionen zwischen Organismen und menschlichen Akteuren sind in unserer Forschung von großer Bedeutung.
Wir arbeiten mit Forschenden innerhalb und außerhalb des IGB zusammen, national und international. Besonders enge Verbindungen bestehen zur Freien Universität Berlin und zur KU Leuven, da Abteilungsmitglieder Professuren an diesen Universitäten innehaben. Wir engagieren uns zudem im Berlin-Brandenburgischen Institut für Biodiversitätsforschung (BBIB) und leiten das Berliner Zentrum für Genomik in der Biodiversitätsforschung (BeGenDiv), beides in enger Zusammenarbeit mit anderen Leibniz-Instituten und Universitäten. International engagieren wir uns unter anderem in der Alliance for Freshwater Life (AFL), Future Earth und der International Union for Conservation of Nature (IUCN).
Forschungsgruppen
Abteilungsmitglieder
Ausgewählte Publikationen
A scenario-guided strategy for the future management of biological invasions
In der Studie wurde ein szenarienbasierter Ansatz verwendet, um Optionen für das Management invasiver Arten in Europa zu untersuchen. In zwei Workshops eines multidisziplinären Expertenteams wurde eine Managementstrategie entwickelt, die 19 Ziele in den Bereichen Politik, Forschung, öffentliches Bewusstsein und Biosecurity enthält und Zukunftsszenarien für biologische Invasionen berücksichtigt.
Flagship events and biodiversity conservation
Während Flaggschiffarten ein äußerst wirksamer Ansatz für den Naturschutz sind, schlägt dieser Artikel das ergänzende Konzept der Flaggschiffereignisse vor: natürliche oder vom Menschen verursachte Ereignisse, welche die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Flaggschiffereignisse haben einen hohen potenziellen Wert für die Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Interactions between climate change and urbanization will shape the future of biodiversity
In der Studie wurde untersucht, wie sich die Wechselwirkungen zwischen Klimawandel und Urbanisierung auf die biologische Vielfalt und die Dynamik von Ökosystemen auswirken. Die Autor*innen zeigen auch Folgen auf, die für die Stadtplanung relevant sein können.
The potential of historical spy-satellite imagery to support research in ecology and conservation
In dieser Studie wurde die räumliche, zeitliche u. jahreszeitliche Abdeckung von mehr als 1 Mio Bildern aus 4 US-Spionagesatellitenprogrammen ausgewertet, wobei sich zeigte, dass diese Daten fast die ganze Erde u. alle Jahreszeiten abdecken. Ihre Nutzung hilft bei der besseren Kartierung der historischen Ausdehnung u. Struktur von Ökosystemen, von Artenverteilungen u. menschlichen Einflüssen.
Widely used herbicide metolachlor can promote harmful bloom formation by stimulating cyanobacterial growth and driving detrimental effects on their chytrid parasites
Die Studie untersucht die Auswirkungen des Herbizids Metolachlor auf Wirts-Parasiten-Interaktionen zwischen dem giftigen Cyanobakterium Planktothrix agardhii und seinem Chytrid-Parasiten Rhizophydium megarrhizum. Metolachlor förderte das Wachstum der Cyanobakterien und verursachte multi- und transgenerationale negative Auswirkungen auf die Fitness der Parasiten. Diese sind jedoch reversibel.