(Abt. 5) Evolutionäre und Integrative Ökologie

Die Abteilung für Evolutionäre und Integrative Ökologie ist sowohl in Friedrichshagen als auch in Dahlem angesiedelt und fördert das öko-evolutionäre Verständnis von Süßwasserorganismen im Anthropozän. Unsere Forschung hat zwei übergreifende Themen:

  • Evolutionsökologie und öko-evolutionäre Dynamiken
  • Synthese über unterschiedliche Skalen, Forschungsfelder und Akteure hinweg

Innerhalb dieser Themenbereiche befassen wir uns mit verschiedenen Fragen, die von den ökologischen und evolutionären Folgen des globalen Wandels (z.B. biologische Invasionen, Klimawandel, Umweltschadstoffe) zu Artinteraktionen und langfristigen Dynamiken reichen. Urbane Systeme sind dabei von besonderer Bedeutung, da sie viele Dimensionen des globalen Wandels in sich vereinen. Zu den von uns untersuchten Artinteraktionen gehören Konkurrenz, Parasitismus und Räuber-Beute-Beziehungen. Auch Interaktionen zwischen Organismen und menschlichen Akteuren sind in unserer Forschung von großer Bedeutung.

Wir arbeiten mit Forschenden innerhalb und außerhalb des IGB zusammen, national und international. Besonders enge Verbindungen bestehen zur Freien Universität Berlin und zur KU Leuven, da Abteilungsmitglieder Professuren an diesen Universitäten innehaben. Wir engagieren uns zudem im Berlin-Brandenburgischen Institut für Biodiversitätsforschung (BBIB) und leiten das Berliner Zentrum für Genomik in der Biodiversitätsforschung (BeGenDiv), beides in enger Zusammenarbeit mit anderen Leibniz-Instituten und Universitäten. International engagieren wir uns unter anderem in der Alliance for Freshwater Life (AFL), Future Earth und der International Union for Conservation of Nature (IUCN).

Ansprechpersonen

Forschungsgruppen

Lynn Govaert
Jonathan Jeschke

Abteilungsmitglieder

Ausgewählte Publikationen

Juli 2023
Nature Sustainability. - 6(2023), 578–586

Impact of the Russia–Ukraine armed conflict on water resources and water infrastructure

Oleksandra Shumilova; Klement Tockner; Alexander Sukhodolov; Valentyn Khilchevskyi; Luc De Meester; Sergiy Stepanenko; Ganna Trokhymenko; Juan Antonio Hernández-Agüero; Peter Gleick

Der andauernde Krieg in der Ukraine hat auch vielfältige Auswirkungen auf den Wassersektor des Landes. Neben den verheerenden direkten Kriegsfolgen hat die Zerstörung der Wasserinfrastruktur auch sehr langfristige Folgen und Risiken für die Bevölkerung, die Umwelt und die weltweite Ernährungssicherheit.

Juli 2023
Scientific Data. - 10(2023) Art. 494

Flow dynamics in rivers with riffle-pool morphology: a dataset from case studies and field experiments

Oleksandra O. Shumilova; Alexander N. Sukhodolov

Riffle-Pool-Sequenzen erbringen lebenswichtige ökologische Leistungen für Wasserorganismen und gelten als grundlegende Lebensräume in Fließgewässern. Über die Hydrodynamik von Riffle-Pools ist nur wenig bekannt. In der Studie wird ein Datensatz über die turbulente Strömungsstruktur in Riffle-Pool-Sequenzen eines natürlichen Flusses, des Tagliamento in Italien, vorgestellt.

Mai 2023
Oikos. - (2023)5, Art. e09645

A synthesis of biological invasion hypotheses associated with the introduction–naturalisation–invasion continuum

Ella Z. Daly; Olivier Chabrerie; Francois Massol; Benoit Facon; Manon C.M. Hess; Aurélie Tasiemski; Frédéric Grandjean; Matthieu Chauvat; Frédérique Viard; Estelle Forey; Laurent Folcher; Elise Buisson; Thomas Boivin; Sylvie Baltora-Rosset; Romain Ulmer; Patricia Gibert; Gabrielle Thiébaut; Jelena H. Pantel; Tina Heger; David M. Richardson; David Renault

Empirische Studien zeigen unterschiedliche Auswirkungen von invasiven Arten, was die Erstellung einer einheitlichen Theorie erschwert. Die Autor*innen schlagen eine Synthese vor, die Hypothesen entlang einer Zeitachse der Invasion kategorisiert. Für jede Fallstudie bietet dieser Rahmen einen Leitfaden zur Auswahl der geeigneten Konzepte je nach Stadium der Invasion.

März 2023
Nature Communications. - 14(2023), Art. 1389

Global Protected Areas as refuges for amphibians and reptiles under climate change

Chunrong Mi; Liang Ma; Mengyuan Yang; Xinhai Li; Shai Meiri; Uri Roll; Oleksandra Oskyrko; Daniel Pincheira-Donoso; Lilly P. Harvey; Daniel Jablonski; Barbod Safaei-Mahroo; Hanyeh Ghaffari; Jiri Smid; Scott Jarvie; Ronnie Mwangi Kimani; Rafaqat Masroor; Seyed Mahdi Kazemi; Lotanna Micah Nneji; Arnaud Marius Tchassem Fokoua; Geraud C. Tasse Taboue; Aaron Bauer; Cristiano Nogueira; Danny Meirte; David G. Chapple; Indraneil Das; Lee Grismer; Luciano Javier Avila; Marco Antônio Ribeiro Júnior; Oliver J. S. Tallowin; Omar Torres-Carvajal; Philipp Wagner; Santiago R. Ron; Yuezhao Wang; Yuval Itescu; Zoltán Tamás Nagy; David S. Wilcove; Xuan Liu; Weiguo Du

Die Autoren untersuchten die Wirksamkeit von Schutzgebieten für den Erhalt von Amphibien und Reptilien im Klimawandel. Sie stellten fest, dass die Schutzgebiete diesen Arten wirksam Zuflucht bieten, dass aber noch immer räumliche Schutzlücken bestehen und dass viele Arten aufgrund des Klimawandels aussterben könnten.

Dezember 2022
Ecological Applications. - 32(2022)8, Art. e2703

Urban biotic homogenization: approaches and knowledge gaps

Sophie Lokatis; Jonathan M. Jeschke

Biotische Homogenisierung in Städten gilt als globales Phänomen. Die Autor*innen analysierten die Literatur zu dieser Hypothese. Sie identifizierten 225 relevante Studien. Etwa die Hälfte untersuchte Homogenisierung zwischen Städten, die andere Hälfte innerhalb von Städten. Die Forschungsliteratur ist sehr ungleich verteilt und etwa 55% der Studien unterstützten die Hypothese.

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