Abundance and biogeography of methanogenic and methanotrophic microorganisms across European streams
Die Autor*innen untersuchten die Gemeinschaften methanogener und methanotropher Mikroorganismen in einem großen räumlichen Maßstab und verknüpften ihr Vorkommen mit der potenziellen Methanproduktion im Sediment und den Oxidationsraten. Die Vielfalt der methanogenen Archaeen war in wärmeren Flüssen höher, die der methanotrophen war an südlichen Probenahmestellen u. in größeren Flüssen höher.
A meta-analysis based review of quantifying the contributions of runoff components to streamflow in glacierized basins
Wie unterscheiden sich mit unterschiedlichen Methoden abgeschätzte Abflussanteile teilvergletscherter Einzugsgebiete? Eine Meta-Analyse von 143 Studien zeigt, dass die Definition der Abflussanteile entscheidend ist. Dies führt zu um 9-14% niedrigeren Schätzwerten der Regen- und Schneeanteile bei Verwendung eines tracer-basierten Ansatzes als bei einer Bestimmung über hydrologische Modellierung.
The impact of light pollution on bats varies according to foraging guild and habitat context
Die Autor*innen bewerten, wie Fledermäuse auf Lichtverschmutzung reagieren u. wie die Auswirkungen je nach ökologischem Kontext variieren. Alle untersuchten Fledermausarten werden z.B. in der Nähe von Schlaf- u. Trinkplätzen beeinträchtigt, bei unterschiedlichen Lichtfarben u. -intensitäten. Die zunehmende Lichtverschmutzung könnte ein Schlüsselfaktor für den Verlust der Fledermausvielfalt sein.
Determining hyporheic removal rates of trace organic compounds using non-parametric conservative transport with multiple sorption models
Die Studie präsentiert ein numerisches Modell, welches reaktive Parameterschätzungen von Schadstoffumwandlungsreaktionen mit hoher Parameteridentifizierbarkeit liefern und die dominanten Umwandlungspfade für Edukt-Produkt-Simulationen in Flusssedimenten identifizieren kann. Die Ergebnisse zeigen, dass die Reaktionsrate des Produkts unterschätzt wird, wenn die Umwandlung des Edukts ignoriert wird.
Isotope hydrology and water sources in a heavily urbanized stream
Die Autor*innen untersuchten Isotope im Einzugsgebiet der Berliner Panke, um die Quellen des Wasserflusses zu verstehen. Im oberen Einzugsgebiet dominierte das Grundwasser, im unteren Einzugsgebiet waren 90 % der Abflüsse geklärte Abwässer. Städtische Abflüsse erzeugten hohe Durchflüsse. Der Bach weist unnatürliche hydrologische und chemische Verhältnisse auf, eine Renaturierung wäre nötig.
Eukaryotic rather than prokaryotic microbiomes change over seasons in rewetted fen peatlands
Die Autor*innen untersuchten die jahreszeitliche Dynamik von prokaryotischen und eukaryotischen Mikrobiomen in drei Niedermoortypen Norddeutschlands. Die eukaryotischen Mikrobiome wiesen im Gegensatz zu den prokaryotischen Mikrobiomen signifikante Veränderungen in ihren Gemeinschaftsstrukturen über die Jahreszeiten hinweg auf. Die Dynamik unterschied sich zwischen den Moortypen.
Desiccation time and rainfall control gaseous carbon fluxesin an intermittent stream
Die Autor*innen untersuchten am trockengefallenen Flussbett eines nährstoffreichen Tieflandflusses die zeitlichen Veränderungen der mikrobiellen Aktivität, der Kohlendioxid- und Methanemissionen sowie des aus dem Sediment lösbaren organischen Materials. Außerdem simulierten sie kurze Regenfälle. Sie zeigten, dass nach Austrocknung und Regen vermehrt Kohlendioxid und Methan freigesetzt werden.
Rewetting does not return drained fen peatlands to their old selves
Die Moorvernässung ist eine effektive Maßnahme Zum Schutz des Klimas, der Gewässer und der Biodiversität. Aufgrund der starken Bodendegradierung ist jedoch kurzfristig nicht mit einer Wiederherstellung ihrer Funktion zu rechnen. Die Analyse von mehreren hundert natürlichen und degradierten Mooren in Europa hat gezeigt, dass damit erst nach mehreren Jahrzehnten zu rechnen ist.
Measuring the contribution of evolution to community trait structure in freshwater zooplankton
Die Autor*innen quantifizierten die Auswirkungen der lokalen Evolution von Merkmalsausprägungen bei Daphnia magna auf die Eigenschaften der Zooplanktongemeinschaft. Sie fanden räumliche Unterschiede in den Auswirkungen der lokalen Evolution von D. magna, die sich eher durch ökologische Eigenschaften der Gemeinschaft als durch Populationsgenetik oder Umweltmerkmale erklären lassen.
Trade-offs between reducing complex terminology and producing accurate interpretations from environmental DNA: Comment on “Environmental DNA: What's behind the term?” by Pawlowski et al., (2020)
Die explosionsartige Zunahme von "Umwelt-DNA"-Studien hat zu einer uneinheitlichen Verwendung des Begriffs "eDNA" geführt. Die Autor*innen plädieren dafür, eDNA nach ihrem Ursprung und nicht nach den Methoden zu definieren, die zu ihrem Nachweis verwendet werden, und dass Studien klar zwischen eDNA aus ganzen (Mikro-)Organismen und aus Spurenmengen von Zellpartikeln unterscheiden müssen.