Foto: Elias Ehrlich
1. Platz für Elias Ehrlich für seine Arbeit zur Rolle von Trade-offs im Phytoplankton
„Ein Sumoringer kann nicht gleichzeitig ein guter Langläufer sein – eine sich gegen Fraß verteidigende Alge nicht gleichzeitig schnell wachsen? In dem Fachartikel, der im Rahmen meiner Doktorarbeit an der Universität Potsdam entstand, konnten meine Koautor*innen und ich erstmals die genaue Form eines häufig postulierten Trade-offs zwischen Fraßverteidigung und Wachstum im Phytoplankton des Bodensees quantifizieren. In Übereinstimmung mit unseren Modellvorhersagen zeigten wir, wie sich dieser ‚Kompromiss‘ auf die beobachtete Trait-Dynamik und Diversität im Phytoplankton auswirkt.“ Die Details gibt es Open Access in The ISME Journal.
Im Projekt Boddenhecht der IGB-Forschungsgruppe Integratives Angelfischereimanagement modelliert Elias Ehrlich nun als Postdoktorand die Hechtpopulationen und deren (angel-) fischereiliche Nutzung in den Bodden rund um Rügen. Er koordiniert zusammen mit dem Boddenhecht-Team Workshops mit allen Nutzer- und Interessengruppen (Angeln, Fischerei, Naturschutz, Fischereiverwaltung, Tourismus), um gemeinsam sinnvolle Managementmaßnahmen zu identifizieren, sie in ihrer Wirksamkeit auf die Hechtbestände zu überprüfen und zu Projektende schließlich als Empfehlung an das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern zu übergeben.
Foto: privat
3. Platz für Darshan Neubauer für seine Arbeit zum mikrobiellen Abbau von Zooplankton
„Im Rahmen meiner Promotion habe ich am IGB am mikrobiellen Abbau von totem Zooplankton geforscht und die Auswirkungen dieses Prozesses auf den Nährstoff- und Kohlenstoffkreislauf von Seen untersucht. Zooplankton kann saisonal, zum Beispiel im Frühsommer während der Klarwasserphase von Seen, in sehr hohen Mengen auftreten. Nach dem Absterben stellt es für verschiedene Mikroorganismen, die auf den Abbau organischer Substanz spezialisiert sind, wie etwa Bakterien und aquatische Pilze, eine wichtige Nährstoff- und Energiequelle dar. Diese pulsartige Freisetzung nährstoffreicher und leicht abbaubarer organischer Substanz kann eine Vielzahl an mikrobiologischen und biogeochemischen Interaktionen auslösen und hat das Potenzial, den Abbau anderer natürlicher Kohlenstoffquellen, wie etwa Laub, zu fördern und somit für eine erhöhte CO2-Produktion in Seen zu sorgen.
Darshan Neubauer wechselt nun von der IGB-Forschungsgruppe Aquatische mikrobielle Ökologie an das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU). Dort wird er in dem Projekt ‚SuBo Lakes – Nachhaltige Freizeitschifffahrt auf Seen in Deutschland‘ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) die durch die Freizeitschifffahrt verursachten ökologischen Auswirkungen auf Seen erfassen und Maßnahmen erarbeiten, um diese zu verringern.
Wir gratulieren beiden zum DGL-Nachwuchspreis und wünschen viel Erfolg für die neuen Projekte! Den 2. Platz hat Alessandra Iannino vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) für ihre Arbeit zu den „Effects of phosphorus enrichment on the control of stream periphyton” belegt.