Der Einfluss von Braunkohlebergbau-Aktivitäten auf angrenzende Fluss- und Seeökosysteme ist ein weltweites Umweltproblem, besonders jedoch nach dem Kohleabbau durch die Bergbaufolgelandschaft. Die Verwitterung sulfidischer Eisenmineralien (z.B. Pyrit) in den Abraumhalden des Kohlebergbaus führt zu hohen Konzentrationen von Eisen und Sulfat in Oberflächengewässern und zur sichtbaren Braunverfärbung von Flüssen und Seen, sowie erhöhte Sulfatkonzentrationen im Trinkwasser (siehe auch Projekt: Sulfat in Spree und Mueggelsee). Am Beispiel der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft forscht das IGB zusammen mit der BTU Cottbus interdisziplinär an Ausbreitungsmechanismen und biogeochemischen Störsignaturen des bergbaubedingten Eisens im Spreeverlauf, wobei Sedimentkerne mineralogisch, geochemisch und mikrobiologisch Untersucht werden. Die Erkenntnisse sollen dazu beitragen, Rekultivierungsmaßnahmen durch ecological engineering zu verbessern und auf weitere Bergbaufolgelandschaften zu übertragen.
Das Projekt ist ein Teilprojekt des Graduate Research School (GRS) Microclusters „Signaturen stark gestörter Landschaften – am Fallbeispiel von Bergbaufolgelandschaften“ des Zentrums für nachhaltige Landschaftsentwicklung (ZfNL), eine gemeinsame Kooperationseinrichtung des IGB Berlin, der BTU Cottbus und des GFZ Potsdam. Das Projekt-Team besteht aus den IGB-Wissenschaftlern Dr. Michael Hupfer (Projektleiter) und Giulia Friedland (Doktorandin), in enger Kooperation mit Dr. Björn Grüneberg (Gewässerschutz, BTU Cottbus).
Das Video zeigt die Spree von der Quelle in Sachsen bis zu seiner Mündung in die Havel. Es gibt einen Einblick in verschiedene anthropogene Einflüsse auf die Spree (Braunkohletagebau und urbane Einflüsse) und Feldmethoden (Probenahme von Wasser und Sedimenten), die häufig von unserer Abteilung Chemische Analytik und Biogeochemie angewendet werden.