Zukunft der limnischen Megafauna

Zukunft der limnischen Megafauna: Vielfalt, Funktionen, Bedrohungen und Auswirkungen auf die Erhaltung der Biodiversität

Alligatorhecht - atractosteus spatula | Foto: Zeb Hogan

Die limnische Megafauna, d.h. die größten im Süßwasser vorkommenden Organismen, sind durch menschliche Einflüsse stark gefährdet. Welche Auswirkungen auf die Stabilität in oder mit den Funktionen von Ökosystem ergeben sich, wenn diese sehr großen Arten aus dem Ökosystem verschwinden? Wie nimmt der Mensch diese Arten wahr und kann dies für Schutzkonzepte genutzt werden?

 

Inhalt

Binnengewässer werden trotz ihrer außergewöhnlichen Biodiversität und ihrer großen Bedeutung als wichtigsten Ressourcen der Menschheit nicht nachhaltig bewirtschaftet – sie sind damit einer der am stärksten bedrohten Lebensräumen weltweit und durch hohen Biodiversitätsverlust betroffen. Dies gilt insbesondere für die Megafauna, diese umfasst Organismen mit einer Körpermasse von 30 kg und mehr. Auf der Grundlage zuvor zusammengetragener Daten gehen wir davon aus, dass die limnische Megafauna extrem bedroht ist, darunter Vorzeigearten wie Flusspferde, Flussdelphine, Störe, Krokodile und Riesensalamander, aber auch weniger auffällige Arten wie große Welse oder Schildkröten. Trotz ihrer Größe, ist überraschend wenig über ihre ökologischen Rollen, ihre räumliche und zeitliche Verteilung, ihre Reaktionen auf Bedrohungen und die Wahrnehmung dieser Tiere durch den Menschen bekannt. Das Projekt "Zukunft der limnischen Megafauna / Freshwater Megafauna Futures" will diese Lücken schließen, indem es (1) das Wissen über die ökologische Rolle der limnischen Megafauna zusammenträgt, z.B. in Nahrungsnetzen, für den Nährstoffkreislauf oder als Lebensraumlieferant für kleinere Arten; (2) die Bewertung von Veränderungen in Populationen und Verbreitungsgebieten im Zusammenhang mit Belastungen wie Landnutzung, Staudammentwicklung oder Überfischung; (3) die Vorhersage der zukünftigen Entwicklung von Mehrfachbelastungen, die synergetisch wirken können; (4) die Analyse der menschlichen Wahrnehmung dieser Arten, der Ökosysteme, die sie bewohnen und formen, und der Funktionen, die sie bereitstellen; und (5) die Bewertung ihres Potenzials als Schirmarten für den Schutz von Süßwasserökosystemen.

Die Kombination von ökologischer Grundlagenforschung, anthropogener Wirkungsanalyse und der menschlichen Dimension wird zu einem umfassenden Verständnis der globalen limnischen Megafauna beitragen. Das Projekt wird ein internationales, interdisziplinäres Kooperationsnetzwerk aufbauen und den weltweiten Schutz der Süßwasser-Biodiversität unterstützen.

Steckbrief

Laufzeit

01.04.2020
30.09.2026
Abteilung(en)
(Abt. 2) Ökologie der Lebensgemeinschaften und Ökosysteme
Programmbereiche
Aquatische Biodiversität im Anthropozän
Projektteam am IGB
Projektleitung
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
PhD Student
Technikerin
Ansprechpersonen

Sonja Jähnig

Abteilungsleiter*in
Forschungsgruppe
Aquatische Ökogeographie

Seite teilen