Einblick

Lebenszeitprofessur für IGB/FU-Forscher Jonathan Jeschke

Jonathan Jeschke forscht seit 2014 am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Freien Universität Berlin (FU). | Foto: David Ausserhofer

Professor Dr. Jonathan Jeschke hat den fünfjährigen „Heisenberg-Test“ bestanden und wurde nun auf eine Lebenszeitprofessur berufen. 2014 nahm er mit seiner Arbeitsgruppe Ecological Novelty am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Freien Universität Berlin (FU) die Forschung zu biologischen Invasionen auf. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Heisenberg-Professur kam außerdem mit der selbst gestellten Aufgabe, eine ganzheitliche Biodiversitätsforschung voranzutreiben und diese in Berlin und Brandenburg zu stärken.

So arbeitet Jeschke gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen am Berlin-Brandenburgischen Institut für Biodiversitätsforschung (BBIB) daran, die meist einzeln betrachteten Forschungsdisziplinen, räumlichen Skalen und biologischen Systeme in der Biodiversitätsforschung miteinander zu verbinden. Im IGB-Programmbereich Aquatische Biodiversität, dessen Sprecher er ist, identifiziert er Maßnahmen, mit denen die Artenvielfalt in und an Gewässern besser geschützt werden kann. 2015 hat Jeschkes Arbeitsgruppe das Invasion Dynamics Network (InDyNet) ins Leben gerufen, um gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Berlin und Brandenburg – und aller Welt – die zeitlichen Dynamiken biologischer Invasionen und deren Auswirkungen zu untersuchen. An der Freien Universität Berlin gibt Jeschke unter anderem Kurse zu Globalem Wandel und Evolutionsökologie.

Professor Jeschkes Forschungsgebiet: die Ökologie im Zeitalter des Menschen

Ecological Novelty (ökologische Neuartigkeit) ist ein Überbegriff für neuartige, menschlich verursachte Veränderungen auf verschiedenen ökologischen Ebenen, von Organismen und Populationen über Lebensgemeinschaften bis zu Ökosystemen und Landschaften. Jonathan Jeschke und sein Team beschäftigen sich intensiv mit invasiven Arten und anderen neuen Organismen sowie deren ökologischen und sozioökonomischen Auswirkungen. Ein Fokus liegt dabei auf gebietsfremden Krebsen wie dem Marmorkrebs, den die Arbeitsgruppe 2016 auch in einem Berliner See nachgewiesen hat.

Jeschkes Team hat zudem gemeinsam mit Dr. Tina Heger von der Universität Potsdam und anderen Partnern eine neue Methode zur Forschungssynthese entwickelt, um die gesamte Theorie der Invasionsbiologie zu analysieren und mit empirischen Daten zu vergleichen: hi-knowledge.org. Ein weiteres Ziel ist ein online frei verfügbarer und interaktiver Atlas des Wissens, in dem die Theorie und Empirie der Biodiversitätsforschung visuell zugänglich ist.

Herzlichen Glückwunsch, Professor Jeschke – wir freuen uns, dass Sie mit an Bord sind!

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