Das „Night Watch“-Konsortium hat Studien zusammengefasst, die anhand von Satellitenbildern und Sternenbeobachtungen analysieren, wie künstliches Licht unseren Nachthimmel beeinflusst und wie sich dies auf die nächtlichen Ökosysteme auswirkt.
Die Ergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte der Erdoberfläche von Lichtverschmutzung durch künstliche Beleuchtung betroffen ist, wobei die natürliche Dunkelheit durch künstliche Lichtquellen bis zu mehrere tausend Mal überstrahlt wird. Und die Lichtverschmutzung nimmt weiter zu: Die globalen Lichtemissionen steigen jährlich um mindestens 2 Prozent, möglicherweise sogar um bis zu 10 Prozent.
Darüber hinaus weisen die Autor*innen auf die derzeitigen technologischen Lücken in der nächtlichen Erdbeobachtung hin. Der am häufigsten verwendete Day-Night-Band (DNB)-Sensor des Satelliten VIIRS kann kein blaues Licht erkennen, das für die Beurteilung der Lichtverschmutzung entscheidend ist. Das bedeutet, dass das wahre Ausmaß der Zunahme der Lichtverschmutzung mit Satellitendaten eher unterschätzt wird. Eine nächtliche Erdbeobachtungsmission, ähnlich den Landsat- oder Sentinel-Programmen, wäre auch in anderen Zusammenhängen sinnvoll, z.B. zur Erkennung von Krisen, Kriegen und Naturkatastrophen.
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