Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Forschungsgruppe von Franz Hölker
Bild: Manfrin et al. Front. Environ. Sci. 5:61

Die konzeptionelle Abbildung zeigt, wie künstliche Beleuchtung in der Nähe von Gewässern die Zahl und Gemeinschaften von Insekten und Spinnen stark beeinflusst. Wie ein Staubsauger entziehen Straßenlampen den benachbarten Ökosystemen fliegende Insekten. Profiteure sind räuberische Insekten und Spinnen, für die die vielen desorientierten Wasserinsekten ein Festmahl sind. Einige sonst nachtaktive Räuber verlängern ihre Insektenjagd bis in den Tag hinein – vermutlich um von der Vielzahl erschöpfter oder toter Insekten im Bereich der Lampen zu profitieren. | Bild: Manfrin et al. Front. Environ.  Sci. 5:61, doi: 10.3389 / fenvs.2017.00061

Künstliches Licht in der Nacht ist weit verbreitet und nimmt weltweit jährlich um etwa 2-6% zu. Da es an Orten, zu Zeiten und in Intensitäten eingeführt wurde, in denen es natürlicherweise nicht vorkommt, ist künstliches Licht zu einer potenziellen Bedrohung für Biodiversität geworden. Trotz der Allgegenwart von künstlichem Licht sind seine Auswirkungen auf Ökosysteme, insbesondere Binnengewässer, noch nicht umfassend untersucht worden. Unsere Forschung konzentriert sich daher auf Auswirkungen von künstlichem Licht auf ein breites Spektrum biologischer Prozesse, von der Genexpression über Land-Wasserinteraktionen bis zu Ökosystemfunktionen. Zurzeit führen wir groß angelegte Freilandexperimente an zwei unterschiedlichen Ökosystemtypen durch: die Auswirkungen von Straßenbeleuchtung auf ein Grünland-Graben-System im Sternenpark Westhavelland (BfN/BMUB) und die Auswirkungen von simuliertem Skyglow am Seelabor im Stechlinsee (SAW ILES). Ein weiteres wichtiges Forschungsziel ist zudem, mit einer Kombination von Satelliten- und Bodenmessungen ein umfassendes Verständnis der Lichtumgebungen sowohl in der Nacht (SAW ILES) als auch am Tage (IGB-Frontiers, SAW CONNECT) zu bekommen, um eine Quantifizierung von und mit Licht (Fernerkundung) zu ermöglichen. Darüber hinaus spielt der Wissenstransfer in die Gesellschaft  eine zentrale Rolle mit dem Ziel, den Blickwinkel zu ändern, mit dem Menschen die Nacht betrachten, z.B. durch eine Kombination von transdisziplinärer Kommunikation und Bürgerwisssenschaft (EU Horizon 2020 STARS4ALL, BfN/BMUB). 

Team

Franz Hölker

Programmbereichssprecher*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Benedikt Huggins

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Manuel Dietenberger

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Johanna Reinhard

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Sarah Kiefer

Projektkoordinator*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Sophia Kimmig

Postdoktorand*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie
Ecological Novelty

Tobias Degen

Postdoktorand*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Gregor Kalinkat

Postdoktorand*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Conrad Schittko

Postdoktorand*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Stefan Heller

Technik und Labor
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Hauke Dämpfling

Technik und Labor
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie
Landschafts-Ökohydrologie
Grundwasser-Oberflächenwasser Interaktionen

James Campbell

Doktorand*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Andreas Jechow

Gastwissenschaftler*in
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie
Phytoplanktonökologie

Sven Lemke

Studentische Hilfskraft
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Nele Russy

Studentische Hilfskraft
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie

Isabell Leppin

Student*in (BA/MA)
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie
Molekulare Ökologie und Genomik

Sibylle Schroer

Wissenschaftliche Koordinatorin Nachhaltigkeitsforschung
Forschungsgruppe
Lichtverschmutzung und Ökophysiologie
Alumni

Scientists

Students

  • Carsten Weißenborn (Master FU Berlin)
  • Nadine Weiß (Diplom FU Berlin)
  • Nina-Sophie Weiß (Master FU Berlin)
  • Judith Kühne (Master FU Berlin)
  • Simon Hansul (Master FU Berlin)
  • Olivia Weis (Master FU Berlin)
  • Mona Storms (Master FU Berlin)
  • Michele Bonazzi (Master Universität Trento)
  • Hannes Schäricke (Bachelor Hochschule Zittau/Görlitz)
  • Alina Filipp (Bachelor HU Berlin)
  • Anna Slopianka (Bachelor HU Berlin)
  • Pauline Staroske (Bachelor FU Berlin)
Ausgewählte Publikationen