
Dr. Maria Warter untersucht typische urbane Gewässer in Berlin, wie hier am Potsdamer Platz. | Foto: David Ausserhofer
Gewässer in der Stadt stehen in Zeiten von zunehmenden Extremereignissen und fortschreitender Verstädterung vor großen Herausforderungen. Die erheblichen menschlichen Eingriffe in urbane Fließgewässerstrukturen haben zu einem Verlust der natürlichen Ökosystemfunktionen und der aquatischen Biodiversität geführt. Doch gerade in Zeiten von Klimawandel und Urbanisierung sind Flüsse, Bäche, Seen und Teiche wichtig – beispielsweise für die Trinkwassergewinnung, als Naherholungsräume und um Wärmeinseln abzufedern. Im Projekt „Wasserbewusste Städte der Zukunft” erforscht das Team von Dr. Maria Magdalena Warter vom IGB, wie sich das Potenzial von Gewässern in der Stadt – für Menschen und Artenvielfalt – durch sinnvolle Renaturierungen und Gewässergestaltung nachhaltig erschließen lässt.
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Dr. Maria Warter. | Foto: David Ausserhofer
Berlin ist von einer unglaublichen Vielfalt an Gewässern geprägt, die es zu schützen und zu fördern gilt. Ich möchte mit meiner Forschung einen Beitrag leisten, damit Wasser in der Stadt verfügbar und nutzbar für alle bleibt.
Dr. Maria Magdalena Warter
Dabei begeben sie sich „auf die Spur“ des Wassers in der Stadt: Wie viel Regen und geklärte Abwässer landen in den Gewässern? Was fließt ins Grundwasser und wie viel wird von Pflanzen aufgenommen oder verdunstet wieder? Die Forschungsgruppe kombiniert dafür innovative Tracer-Ansätze und genetische Analysen wie „Umwelt-DNA“, um den Einfluss von Klima und Urbanisierung auf die Wasserqualität, den Wasserhaushalt sowie den Ursprung und Transport von Mikroorganismen und aquatischer Artenvielfalt in urbanen Gewässern zu untersuchen. Gleichzeitig bildet die Juniorforschungsgruppe eine Schnittstelle für die Vernetzung von Wissenschaft und Gesellschaft, um realen Austausch über die städtischen Grenzen hinaus zu fördern und Strategien und Konzepte zur nachhaltigen Nutzung der Ressource Wasser zu erarbeiten. Durch integrierte und innovative ökohydrologische Forschung soll somit die nachhaltige Entwicklung und Nutzung von urbanen Gewässern verbessert werden, um die Resilienz von städtischen blau-grünen Infrastrukturen gegenüber Klimaextremen zu stärken, lokale Biodiversität zu fördern und so wasserbewusstere Städte der Zukunft zu schaffen.
Das Projekt reiht sich in eine Reihe wichtiger Forschungsförderungen im Themenkomplex aquatische Ökologie und umweltbewusste Gestaltung urbaner Räume ein, die mit Stiftungsgeldern unterstützt werden, wie beispielsweise das „Forschungsgeist!“-Programm, das gemeinschaftlich von mehreren Stiftungen getragen wird.