Entlang der 2800 Kilometer von der Quelle zur Mündung durchfließt die Donau 10 Staaten. In ihrem Einzugsgebiet leben 80 Millionen Menschen in 20 Staaten mit vielfältigen, teils kollidierenden Ansprüchen und Interessen an die Flüsse als Lebensräume, Schifffahrtsstraßen oder Trinkwasserquellen. Dies erfordert international abgestimmte Strategien für ein Wasserqualitätsmanagement.
Die in der Donau transportierten hohen Nährstofffrachten beeinflussen den ökologischen Zustand und müssen verringert werden. Eine Herausforderung sind Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft oder dem Abwasser in die Gewässer. Auen als naturnahe Grün- und Überflutungsflächen können dazu beitragen Einträge zu verringern bzw. Nährstoffe zurückzuhalten. Darüber hinaus sind sie Lebens- und Erholungsräume. Wie die Flüsse erbringen Auen viele Dienstleistungen für die Gesellschaft. Die gesellschaftlichen Ansprüche werden bisher oft getrennt verwaltet und geregelt. Das erschwert unter anderem die Abstimmung von Bewirtschaftungsmaßnahmen und den Ausgleich unterschiedlicher Interessen (z.B. Landwirtschaft, Naturschutz). Dabei wird bisher auch selten die Wasserqualität berücksichtigt
Ziele von IDES sind daher:
- Erarbeitung von Szenarien zur Verbesserung des Rückhalts von Pflanzennährstoffen in Auen
- Umfassende Betrachtung der vielfältigen Ökosystemdienstleistungen (ÖSL) von Auen und deren Veränderung in diesen Szenarien
- Entwicklung eines integrierten Konzepts zum Management von Auen in Zusammenarbeit mit Akteuren und Entscheidungsträgern
Das Projekt führt zum einen den am IGB entwickelten River Ecosystem Service Index (RESI) fort und wird dessen Konzept einer integrativen Erfassung und Bewertung der ÖSL auf das gesamte Donau-Gebiet übertragen. Dazu werden für ein „IDES-Tool“ bestehende Bewertungsmethoden im Donauraum harmonisiert und angepasst. Eine räumliche Analyse wird die Treiber der Wasserqualität und der ÖSL in den Auen der Donau und ihrer Nebenflüsse erfassen. Hierfür wird u.a. mit dem IGB-Modell MONERIS der Nährstoffeintrag im gesamten Einzugsgebiet modelliert.
Das IDES-Tool wird in Pilotregionen in Österreich, Rumänien, Serbien, Slowenien und Ungarn angewendet, um Auswirkungen von Managementszenarien auf ÖSL zu bewerten. Akteure werden in dessen Anwendung geschult.
Steckbrief
Laufzeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement
University of Bucharest, Research Centre in Systems Ecology and Sustainability
University of Novi Sad, Faculty of Agriculture
Bulgarian Academy of Sciences – Climate, Atmosphere and Water Research Institute
Institute for Water of the Republic of Slovenia
Middle Tisza District Water Directorate
Ministry of Environment Romania
Slovenia Forest Service, Department for Forest Management Planning