
Süßwasserlebensräume und Feuchtgebiete gehören zu den wichtigsten Ökosystemen der Erde, weil sie wichtige Ökosystemleistungen für unsere Gesellschaft erbringen. Dazu zählen beispielsweise Trinkwasserversorgung, Schutz vor Überschwemmungen, Binnenfischerei, Verkehr und Erholung. Die Bedeutung von Binnengewässern für den Menschen sollte zu ihrem Schutz führen. Doch tatsächlich üben intensive Nutzung und der Umstand, dass viele Feuchtgebiete mit fruchtbaren Böden verbunden sind, einen hohen Druck auf viele Süßwasserökosysteme aus.
Im Programmbereich „Aquatische Ökosystemleistungen und Nachhaltigkeit“ untersucht das IGB die Ökosystemleistungen von Süßwasserlebensräumen und wie sie bewirtschaftet und wiederhergestellt werden können. Wichtige Ziele sind dabei, die Mechanismen zu verstehen, die Süßwasserökosysteme widerstandsfähig machen, und naturbasierte Lösungen zu entwickeln, bei denen die vielfältigen Funktionen von Süßgewässern erhalten bleiben. Untersucht werden die produktiven, regulierenden und kulturellen Leistungen von Gewässerökosystemen, die sie unterstützenden Prozesse sowie ihre Bedrohungen. Nachhaltige Fischerei und Aquakultur sind deshalb eine wichtige Dimension dieses Programmbereichs.
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Ausgewählte Publikationen

Ecosystem-based management outperforms species-focused stocking for enhancing fish populations
In groß angelegten Ganzseeexperimenten hat ein Forschungsteam in Zusammenarbeit mit Angelvereinen 20 Seen ökologisch aufgewertet. Die Fische profitierten deutlich von den Verbesserungen der Lebensräume. Fischbesatz hingegen erzielte keine nachhaltig positiven Effekte. Die Studie zeigt, wie wichtig es sowohl für den Artenschutz als auch für die fischereiliche Nutzung ist, Gewässer zu renaturieren.
Cross-continental importance of CH4 emissions from dry inland-waters
Trotz großer Fortschritte, Treibhausgasemissionen aus trockenen Binnengewässern zu quantifizieren, ist kaum etwas zu Methan (CH4) bekannt. Die Autor*innen bestimmten die CH4-Emissionen aus trockenen Gewässersedimenten Kontinent-übergreifend. Der CH4-Beitrag lag zwischen 10 und 21 % der äquivalenten CO2 Emissionen. Dies sollte für den globalen Kohlenstoffkreislauf berücksichtigt werden.
Ecological impacts of water-based recreational activities on freshwater ecosystems: a global meta-analysis
Die Autor*innen haben in dieser Metastudie die wissenschaftliche Literatur zum Thema Freizeitökologie zusammengefasst und ausgewertet. Obwohl alle Freizeitaktivitäten negative Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und die Umwelt haben können, kommen sie zu dem Schluss, dass der Bootsverkehr und die Ufernutzung die durchweg negativsten Auswirkungen haben.
Fisheries-induced changes of shoaling behaviour: mechanisms and potential consequences
Die Autor*innen skizzieren die wichtigsten Mechanismen, durch die die Fischerei die Schwarmbildung und das kollektive Verhalten genutzter Fischbestände verändern kann - ein Thema, das nur selten berücksichtigt wird und kaum verstanden ist. Sie zeigen mögliche Folgen für Fischpopulationen und Nahrungsnetze auf und erörtern mögliche Auswirkungen auf Fischerei und Managementstrategien.
Contrasting the motivations and wildlife-related value orientations of recreational fishers with participants of other outdoor and indoor recreational activities
Die Autor*innen untersuchten in einer telefonischen Zufallsumfrage in Spanien die Motivationen und wildtierbezogenen Wertorientierungen von Freizeitaktivitäten im Freien. Freizeitangler legten mehr Wert auf "der Natur nahe sein", "Ruhe erleben", "den Anforderungen des Lebens entfliehen", "sich psychisch entspannen", "mit der Familie zusammen sein" u. "sich bewegen" als die anderen Freizeitgruppen.