Gewässerökosysteme
Gewässerökosysteme bieten eine besonders große Vielfalt an unterschiedlichen Lebensbedingungen, Pflanzen- und Tierarten. Ob Waldtümpel, Gebirgsfluss oder großflächiger See – je nach Gewässertyp spielen andere Interaktionen zwischen den darin lebenden Organismen eine Rolle. Wir erforschen diese komplexen Prozesse und Wechselwirkungen, darunter Primärproduktion, Evolution, Nahrungsnetze oder die Interaktionen zwischen Parasiten und ihrem Wirt.
Ökosysteme dienen jedoch nicht nur als Lebensraum, sondern werden auch vom Menschen als Quelle verschiedener Ressourcen genutzt und heute zunehmend von uns beeinflusst und geformt. Deshalb betrachten wir Mensch und Ökosystem nicht isoliert, sondern in einem integrierten Ansatz. Für welche Leistungen nutzen wir Ökosysteme, und wie lassen sich diese quantifizieren? Die Antworten auf diese und weitere Fragen sollen ein tieferes Verständnis von Ökosystemen und ihrer Bedeutung für uns Menschen ermöglichen.
Meldungen zum Thema
Publikationen zum Thema
Lake browning counteracts cyanobacteria responses to nutrients: Evidence from phytoplankton dynamics in large enclosure experiments and comprehensive observational data
Die Studie kombiniert ein Großenclosureexperiment mit einer umfassenden Zeitreihe u. einer Feldstudie, um die Auswirkungen sturmbedingter Verbraunung, Nährstoffanreicherung u. tiefer Durchmischung von Seen auf die Phytoplanktongemeinschaft zu bestimmen. Verbraunung verringert die Auswirkungen von Nährstoffen u. verschiebt die Artenzusammensetzung von Cyanobakterien zu mixotrophen Cryptophyten.
Flow dynamics in rivers with riffle-pool morphology: a dataset from case studies and field experiments
Riffle-Pool-Sequenzen erbringen lebenswichtige ökologische Leistungen für Wasserorganismen und gelten als grundlegende Lebensräume in Fließgewässern. Über die Hydrodynamik von Riffle-Pools ist nur wenig bekannt. In der Studie wird ein Datensatz über die turbulente Strömungsstruktur in Riffle-Pool-Sequenzen eines natürlichen Flusses, des Tagliamento in Italien, vorgestellt.
The European freshwater landscape and hotspot areas of mass effects and regional connectivity
Die Autor*innen identifizierten nördliche Regionen Europas mit lentischen Ökosystemen als Quellen, die wichtigsten europäischen Flüssen als ökologische Korridore für alle Süßgewässer, sowie eine Mischung aus lentischen und lotischen Systeme in südlichen und mediterranen Ökoregionen als Vernetzungs-Hotspots.
Socio-economic or environmental benefits from pondscapes? Deriving stakeholder preferences using analytic hierarchy process and compositional data analysis
Unter Verwendung des analytischen Hierarchieprozesses zeigt diese Studie, dass die Interessengruppen in den europäischen und türkischen Demosites im Allgemeinen die ökologischen Vorteile den wirtschaftlichen Vorteilen vorziehen, während die Interessengruppen in den Demosites in Uruguay die wirtschaftlichen Vorteile höher bewerten.
Global patterns and controls of nutrient immobilization on decomposing cellulose in riverine ecosystems
Das Forschungsteam verwendete ein standardisiertes, nährstoffarmes Substrat aus organischen Stoffen (Baumwollstreifen), um die Nährstofffixierung an 100 Fluss- und Ufersystemen zu quantifizieren, die 11 Biome weltweit repräsentieren. Die Fixierungsraten variierten um drei Größenordnungen, waren in Flüssen größer als in Uferzonen und standen in enger Beziehung zu den Zersetzungsraten.